Vom Frühmesshaus zum Treffpunkt für Vereine: Die spannende Geschichte des Kulturhauses im Zentrum von Kirchdorf
KIRCHDORF AN DER KREMS. Das Kulturhaus im Zentrum von Kirchdorf hat eine beeindruckende Geschichte. Heute ist es ein Treffpunkt für Vereine.
Das Haus gehörte im späteren 14. Jahrhundert dem Pfarrer Heinrich Paulser. Das Gebäude hieß aufgrund einer Frühmessstiftung 1398 „Frühmesshaus“ und wird so letztmalig 1613 bezeichnet. Bereits um 1580 befand sich darin neben der Kaplanwohnung auch die Marktschule.
Haus für Bildung
Nach dem großen Brand von 1686 – auch die Schule war ein Raub der Flammen – wurde sie erst 1702 wieder neu aufgebaut. Im frühen 19. Jahrhundert wurde ein drittes Lehrzimmer eingebaut. Der Schulmeister Alois Matosch berichtete 1834 und 1845 von der Einsturzgefahr des Gebäudes. Im Winter 1846/47 wurde die alte Schule abgetragen und mit zwei Stockwerken neu und größer erbaut.
Turmkreuz fiel aufs Dach
1877 widerstand die Schule sehr lange der Feuersbrunst, bis das Turmkreuz das Blechdach der Schule durchdrang und brennendes Gebälk herabfiel. Nach dem Brand wurde die Schule vergrößert. Bereits wenige Jahre später war sie jedoch mit Schülern restlos überfüllt – 1882 war eine gewerbliche Fortbildungsschule gegründet worden – und man musste schließlich teilweise in das Rathaus und andere Markthäuser ausweichen.
Schülerzahlen stiegen
Als während der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg die Schülerzahlen stiegen, plante die Gemeinde, am Erlbach ein neues Volksschulzentrum zur errichten. 1972/1975 wurden nach Teilung in VS I und II die neuen Gebäude bezogen. In Folge übersiedelte die (improvisierte) Polytechnische Schule ins heutige Kulturhaus.
Zur Jahrtausendwende befanden sich im Gebäude der Stadtgemeinde ferner die Stadtbücherei, der Fotoclub und der Österreichische Alpenverein sowie der Verein der Musikfreunde (Sekretariat Musik-Sommer Klaus).
Für Vereine geöffnet
2019 hat die Stadt Kirchdorf die Neunutzung des Kulturhauses für Vereine aus Micheldorf, Schlierbach, Oberschlierbach, Inzersdorf und Kirchdorf beschlossen. Die Räumlichkeiten sollen auch für Vereine, die nicht im Haus situiert sind, bei freien Kapazitäten offenstehen. Nach den bereits erfolgten Umbauarbeiten soll, laut Bürgermeisterin Vera Pramberger (SPÖ), als nächster Schritt die Fassade erneuert werden.
Lebensqualität gefördert
„Dieses Projekt stellt eine wichtige Markierung für die Zukunft des Vereinswesens dar und fördert das Zusammenleben und die Lebensqualität in der Stadtregion Kirchdorf, der Dank gilt Bürgermeister außer Dienst Wolfgang Veitz für die zukunftweisende Projektplanung und Bürgermeisterin Vera Pramberger für die Finalisierung des Projekts“, sagt Ewald Breitwieser, Stadtrat für Kultur, Vereine und Integration.
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