
BEZIRK KIRCHDORF. Die Gefahr eines Blackouts, eines längeren, großflächigen Stromausfalles, steigt. Es müssen immer häufiger stabilisierende Netzeingriffe durchgeführt werden, die das sensible Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Verbrauch halten. Auch die Energieversorger weisen auf diese permanente Gefahr hin. Deshalb sei es, laut Oö. Zivilschutzverband wichtig, sich auf Katastrophenfälle wie einen Blackout vorzubereiten – und das rechtzeitig.
„Seit dem die Störung des europäischen Stromnetzes am 8. Jänner publik wurde, stehen unsere Telefone nicht mehr still. Natürlich ist es gut, wenn sich die Bürger jetzt informieren wollen, generell sagen wir jedoch, dass es eigentlich zu spät ist, die Bevölkerung hätte sich schon früher informieren und vor allem vorsorgen sollen“, erklärt OÖ. Zivilschutz-Bezirksleiter Dieter Goppold: „Die Beinahe-Katastrophe konnte von den europäischen Netzbetreibern zwar verhindert werden, die brenzligen Situationen werden aber immer mehr – und es kommt der Tag, an dem die Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr ausreichen, alles stillsteht und nichts mehr funktioniert. Aus diesem Grund fordern wir mehr Eigenvorsorge in der Bevölkerung.“
Gefahr eines Blackouts wird unterschätzt
Viele Bürger unterschätzen die Gefahr eines solchen längerfristigen, großflächigen Stromausfalles. „Wenn einmal der Strom weg ist, dann gehen die meisten davon aus, dass er nach ein paar Stunden wieder da ist“, erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer, „Bei einem Blackout sprechen wir aber von einem Stromausfall über mehrere Tage – ohne mögliche Zeitangabe bzw. Schätzung über ein mögliches Ende wie z.B. bei Naturkatastrophen.“ Je länger der Stromausfall dauert, desto länger dauert es, bis dass auch die Infrastruktur (Lebensmittelversorgung, Pumpwerke,…) wieder funktioniert.
Krisenfester Haushalt
Die Vorsorge-Experten des OÖ Zivilschutzes beraten seit Jahren zum Thema Blackout, die Basis des Selbstschutzes ist ein krisenfester Haushalt, damit die die Bürger mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben können und das nicht verlassen müssen. Dazu gehört neben einem Lebensmittel- und Getränkevorrat unter anderem auch eine Notbeleuchtung, ein Notfallradio und eine Notkochstelle. Bei den Beratungen wird keine Panik verbreitet, sondern das Sicherheitsgefühl der Bürger durch sachliche Information gestärkt.
LED-Alternativen für Kerzen
Ein paar Kerzen als Beleuchtung sind für eine solche verheerende Katastrophe als Vorsorge weder ausreichend, noch geeignet. „Bei den Beratungsgesprächen müssen wir immer wieder aufzeigen, dass Kerzen die Brandgefahr massiv erhöhen und da auch alle Einsatzorganisationen vom Blackout betroffen sind, werden diese rasch an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr die gewohnte Leistung bieten können. Heutzutage gibt es jedoch praktische LED-Alternativen mit einer langen Leuchtdauer– batteriebetrieben oder für die Personen, die wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, mit Dynamo – also kurbelbetrieben“, sagt Michael Hammer.