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MOLLN. Ein Blick in die Geschichte des Mollner „Motormuli“, dem 1951 entwickelten land- und forstwirtschaftlichen Raupenschlepper, zeigt ein spannendes Kapitel der Lokalgeschichte Mollns und der Wirtschafts- und Industriegeschichte des Landes Oberösterreich.

  1 / 2   Insgesamt dürften etwa 140-150 Stück „Motormuli“ der verschiedensten Varianten gebaut worden sein. (Foto: Peter Mulacz)

70 Jahre ist es her, dass das Unternehmen „Motormuli“ in die größte Baracke der Mollner Holzwarenfabrik einzog. Das „Motormuli“, das dort erzeugt wurde, war ein für die Land- und Forstwirtschaft konzipierten Schlepper auf Ketten. Konstruiert wurde das Fahrzeug von Oskar Hacker, der schon für das Bundesheer der Ersten Republik Kettenfahrzeuge entwarf. Das im Laufe der Zeit vereinfachte Fahrzeug bewährte sich im rauen Alltag der Holzbringung.

Das „Muli“ in Uruguay und Indonesien

Die Mollner Firma mit einer Schwesterfirma in Großbritannien und einer Zweigniederlassung in Deutschland exportierte das „Muli“ in mehrere Länder – sogar nach Uruguay und nach Indonesien. Da die Durchmesser der Stämme der tropischen Edelhölzer größer als das ganze Muli waren, mussten größere Modelle mit stärkeren Motoren her. Schlussendlich gab es eine ganze Reihe an Modellen mit unterschiedlichen Zusatzaggregaten: Neben Schubraupen, Streueinrichtungen, Erdbohrgeräten und Grabenpflügen gab es noch einige andere Spezialfunktionen. Eine weitere Besonderheit waren Laufwerke mit Omnibusaufbau, die von den Postautobussen für Wintertouristen in den Skigebieten eingesetzt wurden.

Erfolg am Großglockner

Vor der Insolvenz von „Motormuli“ und der Firmenübernahme durch die Österreichischen Saurer-Werke 1955 konnte sich die Mollner Firma noch bei einem Spezialauftrag beweisen: Franz Wallack, der Erbauer der Großglockner-Hochalpenstraße, gab die erste Schneefräse „System Wallack“ mit drei Motoren zu je 100 PS in Molln in Auftrag. Noch heute, nach über 60 Jahren, sind die Motormuli-basierenden Rotations-Schneefräsen „System Wallack“ am Großglockner in Betrieb.

Sonderausstellung und Homepage

Auf www.motormuli.molln.cc ist die Geschichte des „Motormuli“ dokumentiert. Auch wird das „Museum im Dorf“ Molln dem „Motormuli“ heuer in Form einer Sonderausstellung gedenken.


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