
SCHLIERBACH. Seit 100 Jahren ist die landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule (LWBFS) Schlierbach ein ländliches Bildungszentrum mit hervorragendem Ruf. Um diesem auch weiterhin gerecht zu werden, wurde das gesamte Gebäude durch einen Umbau modernisiert. Im Rahmen einer Eröffnungsfeier konnten sich einige Ehrengäste davon überzeugen.
Rund 50 geladene Gäste folgten der Einladung der LWBFS Schlierbach zur Eröffnungsfeier. „Im Herbst ist ein großes Fest für die Gemeinde, die Region und das ganze Land geplant“, verrät Direktor Martin Faschang bei seiner Eröffnungsrede.
Zwölf Millionen Euro investiert
Am 4. November 1920 wurde die landwirtschaftliche Winterschule, so hieß sie damals, eröffnet. Nun investierte das Land zwölf Millionen Euro in den Umbau der Schule. „Die beste Investition, die man machen kann ist jene in die Bildung,“ betont Martin Faschang. „Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen sind Bildungszentren des ländlichen Raumes. Wir haben die Schule für unsere Zukunft gebaut und das sind die Schüler. Die vergangenen vier Jahre waren geprägt von Bauarbeiten. Neben der Generalsanierung lief der normale Schulbetrieb weiter. 40 Firmen waren an der Baustelle beteiligt. Dass wir einen interessanten Bildungsstandort haben, zeigen die hohen Anfragen,“ freut sich der Direktor.
Einblick in über 50 Berufe
Bezirksbauernkammer-Obmann Andreas Ehrenhuber ist von der Schule begeistert: „Die Schüler erhalten Einblick in über 50 Berufe. und sind top ausgebildete Absolventen mit Hausverstand, die in der Region sehr gefragt sind.“
Kleiner Schulstandort mit einer großen Vielfalt
Auch Bürgermeisterin Katharina Seebacher (ÖVP) ist stolz: „Schlierbach ist ein kleiner Schulstandort mit einer großen Vielfalt. In der landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule wird das Lernen und die Praxis mit dem Leben draußen verbunden. Ich bin immer wieder von der Praxisarbeit der Schule begeistert.“ Auch optisch sei das Gebäude ansprechend. „Es ist ein großer Komplex, der sich gut ins Landschaftsbild einfügt und das Stift nicht in den Schatten stellt,“ sagt Seebacher augenzwinkernd.
Neubau mit Leben füllen
Architekt Gerhard Austaller, der die Abendschule bereits als Schüler besucht hat, erklärt: „Mir war damals schon klar, dass zu wenig Licht in die Schule kommt. Die große Raumtiefe und das wenige Licht waren eine Herausforderung, die wir gelöst haben. Wichtig ist es nun, den Neubau mit Leben zu füllen. Ziel war ein neutrales Gebäude, wo sich die Schule selbst noch einbringen kann.“ Das klappte in Schlierbach sehr gut. Hausmeister, Lehrer und Schüler legten auch selbst Hand an und brachten viele eigene Ideen mit ein.
Kluge Köpfe mit handwerklichem Geschick
Davon ist auch Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) begeistert: „Die Schule hat den Umbau in der Praxis begleitet. Deshalb konnte der Bau mit einer so hohen Geschwindigkeit und einem Kostenaufwand, der sich in Grenzen hielt, erfolgen. Das ist einmalig in Oberösterreich. Es ist grandios, was aus einem Umbau gemacht werden kann. Man muss nicht immer alles gleich wegreißen, man braucht nur kluge Köpfe mit handwerklichem Geschick.“ In seiner Festansprache meinte der Landesrat zudem: „Das wichtigste, was man einem jungen Menschen geben kann, ist Bildung. Die Anmeldungen in landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen sind stark gestiegen. Zum Erfolg dieses Schultyps tragen zwei große Bereiche bei: die Praxis in den Werkstätten sowie das Internat.“
Abt Nikolaus Thiel segnete das neue Gebäude und beim Rundgang konnte das moderne Gebäude besichtigt werden.