
HINTERSTODER. Als Siegergemeinde des vergangenen Wettbewerbs des „Europäischen Dorferneuerungspreis“ durfte die Gemeinde Hinterstoder die Gastgeberrolle für die offizielle Preisverleihung des folgenden Gewinners übernehmen.
Initiiert von der Europäischen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Landentwicklung und Dorferneuerung wurde der Europäische Dorferneuerungspreis 2020 unter dem Motto „lokale Antworten auf globale Herausforderungen“ bereits im Jahr 2019 ausgelobt. Nach mehreren pandemiebedingten Verschiebungen konnte die Auszeichnung nun durch Landeshauptfrau und neue ARGE-Vorsitzende Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), ihrem ARGE-Vorgänger Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll (ÖVP), Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und ARGE-Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer vorgenommen werden.
Landeshauptmann Stelzer: „Die Art und Weise wie hier in Hinterstoder gestaltet wird, zeigt, was uns in Oberösterreich ausmacht.“ In den letzten zwei Jahren sei die Gesellschaft jedoch auseinandergedriftet, daher „müssen wir das Miteinander wieder festigen. Dabei kann die Dorferneuerung Vorbild sein.“
Globale Herausforderungen müssen lokal gelöst werden
„Wir leben gerade in äußerst herausfordernden Zeiten. Der Krieg mitten in Europa und die Pandemie verursachen unglaublich viel Leid auf der ganzen Welt und sorgen für nachhaltige Auswirkungen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie sei aber zuversichtlich, weil der ländliche Raum zu den Gewinnern der Pandemie zähle. Denn die vergangenen zwei Jahre hätten gezeigt, dass die Menschen aufs Land drängen: „Die ländlichen Regionen und Gemeinden gehen bestärkt aus der Krise hervor. Das Dorf und die Gemeindeentwicklung werden in Zukunft ganz wichtig sein. Die Teilnehmer des Dorferneuerungspreises zeigen, was möglich ist, wenn man an einem Strang zieht. Denn die globalen Herausforderungen müssen lokal gelöst werden.“
Sieg geht nach Deutschland
Die höchste Auszeichnung, der „Europäische Dorferneuerungspreis 2020“, ging diesmal an den bayrischen Gemeindeverband Hofheimer Land. Dort wurde laut Jury unter anderem der Leerstand wirkungsvoll bekämpft. Außerdem wurden mehrere deutsche Orte, die während der Beurteilungsphase im Juli 2021 vom verheerenden Hochwasser heimgesucht wurden, mit Sonderpreisen gewürdigt.
Der Europäische Dorferneuerungspreis 2020 ging an das Hofheimer Land aus Bayern.
Den Europäischen Dorferneuerungspreis in Gold sicherten sich Großschönau aus dem Waldviertel, Brda (Slowenien), Esbeek (Niederlande), Garnich (Luxemburg), Környe (Ungarn), Oberndorf (Deutschland) und Prutz (Tirol).
Mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis in Silber wurden Dąbrowa (Polen), Ehinger Alb, Steinbach (beide Deutschland), Genussregion Wilchingen und Trasadingen, Wauwil (beide Schweiz), Rohrbach bei Mattersburg, (Burgenland) und Trebesing (Kärnten) ausgezeichnet.
Der Europäischer Dorferneuerungspreis in Bronze ging an Dolní Němčí, Lipová (beide Tschechien), Giersleben, Herrnhut, Lückert, Niederwalgern (alle Deutschland), Montenau-Iveldingen (Belgien), Papradno (Slowakei), Setomaa (Estland) und Eggiwil (Schweiz).
Darüber hinaus wurden drei Gemeinden aus dem deutschen Ahrtal mit dem Sonderpreis im Europäischen Dorferneuerungspreis gewürdigt.