
GRÜNBURG. Sandra Hasenauer aus Leonstein (Gemeinde Grünburg) zeigte in der TV-Show „Wetten, dass...?“ besonderes Fingerspitzengefühl im Umgang mit ihrem Bagger. Zur Wettkönigin hat es nicht gereicht, aber Baggerkönigin ist sie auf alle Fälle.
„In meinem Job als Baggerfahrerin komme ich oft in knifflige Situationen. Ich dachte mir, was passt mit einem Bagger gar nicht zusammen und bin auf rohe Eier gekommen“, verrät Sandra Hasenauer ihre Idee für die Wette. Die Leonsteinerin ist beruflich Lastwagen- und Baggerfahrerin und führt das Unternehmen Erdbau Hasenauer in Molln.
600 Eier für Vorbereitung
Vor gut vier Monaten hat Sandra Hasenauer ihre Wette eingereicht. Vor rund zwei Monaten kam der Anruf einer ZDF-Redakteurin, sie sei in der TV-Show, einer Gemeinschaftsproduktion von ZDF, ORF und SRF, dabei. Für die Vorbereitung auf die Show stellte die Firma Die Eiermacher GmbH 600 Eier zur Verfügung. „Wir haben sehr viel Kuchen, Palatschinken, Eierspeise und Eiernockerl gegessen. Jetzt kann ich momentan keine Eier mehr sehen“, lacht die 30-Jährige.
Eier mit Bagger angestochen
Sandra Hasenauer aus Leonstein wettete, dass sie mit der Baggerschaufel in fünf Minuten sechs rohe Eier aufstechen kann, die auf einem Eierstecher platziert sind, wobei ein Ei kaputtgehen darf. Als weitere Erschwernis musste sie währenddessen mit einer Raupe ihres Baggers auf einem Podest balancieren. Für die Wette wurde für ihren Bagger eine Schaufel mit circa 1.000 Kilo Gewicht extra angefertigt, um sie in Balance zu bringen.
Nerven bewahrt
„Es galt, die Nerven und ruhige Hände zu bewahren und die richtige Balance zu halten“, erzählt die Leonsteinerin. Hilfe bekam sie dabei von ihrem Papa. Unterstützt wurde sie aber auch von einem Fanclub, bestehend aus ihrer Familie und ihren Freunden. Größter Fan ist bestimmt ihre vierjährige Tochter, die hinter der Bühne mitfieberte.
Bereits bei den zwei Proben hat das Wettvorhaben geklappt und auch als es dann hieß: „Top, die Wette gilt!“ behielt die Leonsteinerin die Nerven. Lediglich das letzte Ei ging kaputt.
„Die Beste auf der Welt“
Die Moderatoren von Europas größter Fernsehshow waren beeindruckt. Thomas Gottschalk zeigte größten Respekt: „Ich kann es immer noch nicht begreifen, dass so etwas möglich ist.“ Und auch Michelle Hunziker sagte begeistert: „Mein Gott, Sandra, du bist die Beste auf der Welt!“
Wettpartner mussten tanzen
Die Wettpartner der Baggerfahrerin, Michael „Bully“ Herbig und Christoph Maria Herbst, hielten es allerdings nicht für möglich und mussten als Strafe mit dem Ensemble von den Moulin Rouge den sogenannten „Cancan“ tanzen. „Dass sie wegen mir tanzen mussten, hat mir sehr gefallen“, schmunzelt Sandra Hasenauer.
Bleibende Erinnerungen
Die TV-Show wurde live aus der Messehalle in Friedrichshafen am Bodensee (Deutschland) übertragen. „Es war eine große Erfahrung für mich. Die Stars bekommt man hautnah mit. Sie benützen denselben Eingang und sind alle ganz normale nette Leute. Als nach der Show die große Anspannung abfiel, gingen die Emotionen mit mir durch. John Malkovich war richtig lieb und hat mich einfach umarmt“, erzählt die Steyrtalerin von den besonderen Erlebnissen, die sie nie mehr vergessen wird: „Das ganze Team von ZDF ist ein Traum. Man wird hier als Wettkandidat wie ein König behandelt, sie machen da keine Unterschiede zu den Stars. Jeder Wunsch wird erfüllt. Es ist atemberaubend, was hinter der Bühne abgeht, wie belastbar die Mitarbeiter sind und trotzdem läuft alles freundlich und professionell ab. Ich empfehle jedem, der eine gute Wettidee hat, diese unbedingt einzureichen.“
Spendenaktion gestartet
Zwar wurde Sandra Hasenauer nicht Wettkönigin und erhielt damit auch die 50.000 Euro nicht, trotzdem will sie etwas spenden. „Ich habe mich im Vorfeld entschlossen, sollte ich Wettkönigin werden, etwas zu spenden. Dieses Vorhaben möchte ich jetzt trotzdem umsetzen und zwei Burschen aus der Gemeinde Grünburg, die beide im Rollstuhl sitzen, gemeinsam mit der Tischlerei Bernegger sowie einer weiteren Firma mit einer Spende einen schönen Ausflug ermöglichen“, sagt die Baggerkönigin.