
BEZIRKE KIRCHDORF/LINZ-LAND/STEYR-LAND. Insgesamt 633 Personen aus dem Kremstal nahmen an der Online-Befragung „Flussdialog Unsere Krems“ teil und gaben ihre Meinung zur Zukunft der Krems ab. Die Ergebnisse zeigen einen klaren Wunsch, die Krems wieder naturnäher zu gestalten, mit Auen, Seitenarmen und Platz für die Natur.
Im Sommer 2022 hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit dem Land Oberösterreich den „Flussdialog Unsere Krems“ gestartet. Interessierte der Gemeinden Ansfelden, Bad Hall, Kematen, Kremsmünster, Nußbach, Piberbach, Ried im Traunkreis, Rohr und Wartberg konnten an einer Online-Befragung teilnehmen, um die Zukunft der Krems und ihrer Zuflüsse mitzugestalten. Das Themenspektrum der Befragung reichte von der aktuellen Nutzung der Krems durch die Anwohner im Kremstal, über ökologische Verbesserungsmöglichkeiten für eine naturnahe Entwicklung, bis hin zu möglichen Angeboten für Freizeit und Naherholung.
Starkes Interesse an Schutz sowie Wiederherstellung naturnaher Gewässer
„Der Flussdialog Unsere Krems hat gezeigt, dass sich die Bevölkerung sehr für die Gestaltung unserer Gewässer interessiert und sich hier aktiv einbringen möchte. Danke an alle Teilnehmer, die ihre Meinungen und Ideen eingebracht haben. Die Befragungsergebnisse bilden die Grundlage für weitere Planungsschritte“, sagt Bundesminister Norbert Totschnig (ÖVP).
Verbesserung des Lebensraumes für Tiere
Die Befragung ergab ein klares Bild, welche Maßnahmen sich die Bevölkerung wünscht. Nur 11 Prozent der Teilnehmer wollen, dass die Krems so bleibt wie sie ist. 81 Prozent wünschen sich eine Verbesserung des Lebensraumes für Tiere im Wasser durch Steine oder Totholz und 67 Prozent eine Wiederherstellung eines naturnahmen Flusslaufes mit Windungen, Seitenarmen und Auenlandschaften.
Informationen werden in den Planungen an der Krems berücksichtigt
„Diese klare Positionierung der Bevölkerung für den Schutz und der Wiederherstellung naturnaher Gewässer freut mich besonders und zeigt, dass neben dem Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Nutzung auch der ausdrückliche Wunsch nach einer verstärkten Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte besteht. Dieses Bekenntnis und die vielen Detailergebnisse sind nun wichtige Informationen, die in den Planungen an der Krems besonders berücksichtigt werden“, betont Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Die Grünen).
Möglichkeiten für Freizeit und Naherholung
73 Prozent der Teilnehmer wünschen sich außerdem, dass es an ausgewählten Stellen mehr Möglichkeiten geben soll, an oder in den Fluss zu kommen und 69 Prozent wollen mehr Sitzgelegenheiten am Ufer. Hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang auch das Thema Barrierefreiheit beziehungsweise die Zugänglichkeit mit Kinderwägen oder im Rollstuhl. Dass dies mit Maß und Ziel umgesetzt werden sollte, zeigte sich wiederum in den Antworten auf die Frage, was durch die Umgestaltung der Krems nicht passieren sollte: 59 Prozent der Befragten wollen keinen großen Besucherandrang am Fluss durch Ausflugsgäste.
Ergebnisse werden breit präsentiert und mit Bürgern diskutiert
Beim „Flussdialog Unsere Krems“ wird die interessierte Bevölkerung auch weiterhin informiert und in die naturnahe Gestaltung der Krems eingebunden. Deshalb werden die Ergebnisse der Online-Befragung ab sofort umfassend präsentiert und mit allen Beteiligten diskutiert: auf der Facebook-Seite Flussdialog Unsere Krems sowie auf der Website www.flussdialog.at stehen die Ergebnisse für alle Interessierten zur Verfügung. In einem Workshop mit Vertretern unterschiedlicher Interessensgruppen werden Ende des Jahres die Ergebnisse im Detail präsentiert und gemeinsam Entwicklungsziele für einzelne Gemeinden und Flussabschnitte diskutiert. Anfang 2023 ist zudem ein Exkursionstag geplant, an dem die interessierte Bevölkerung eingeladen ist, sich gemeinsam mit den Experten ein Bild von den angedachten Maßnahmen vor Ort zu machen.
Pilotprojekt „Flussdialog Unsere Krems“
Der Online-Befragung vorausgegangen sind zahlreiche Informationen für Interessierte, Statements der wichtigsten Interessensgruppen und vor allem auch eine rege Diskussion der Bürger im Kremstal auf der Facebook-Seite „Flussdialog Unsere Krems“ seit Juni 2022. Die zahlreichen Kommentare und Nachrichten zeigen den hohen Stellenwert der Krems für die Anwohner.
Der Flussdialog Unsere Krems wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft sowie der Wasserwirtschaft des Landes Oberösterreich getragen und findet als Pilotprojekt gemeindeübergreifend in Ansfelden, Bad Hall, Kematen an der Krems, Kremsmünster, Nußbach, Piberbach, Ried im Traunkreis, Rohr im Kremstal und Wartberg an der Krems statt – dort bestehen große Chancen für eine Verbesserung der Krems und des Sulzbachs als wichtiges Nebengewässer.
Weitere Projektinformationen und alle Befragungsergebnisse sind hier zu finden.