
KIRCHDORF AN DER KREMS. Chancengleichheit beginnt bei der Bildung. Wer lesen, schreiben und rechnen kann, nimmt aktiv am Leben teil. Coaches des Roten Kreuzes lernen mit Kindern, die sich in der Schule schwer tun und für deren Familien Nachhilfe unleistbar ist. Sie sind als ehrenamtliche Bildungs- oder Lesecoaches eine Stütze für die Kinder. Einer davon ist Ferdinand Kaineder aus Kirchdorf.
„Ich stamme aus einer Eisenbahnerfamilie, aus einfachen Verhältnissen. Trotzdem bekam ich die Möglichkeit zu studieren und wurde Lehrer. Das hat mir gezeigt: Bildung öffnet Tore. Und das Lesen ist dabei eine Kernkompetenz“, erzählt Ferdinand Kaineder. Diese Lesekompetenz weiterzugeben und somit andere auf ihrem Lebensweg zu unterstützen war für den Kirchdorfer Motivation genug, 2018 die 18-stündige Rotkreuz-Ausbildung zum Alpha-Lesecoach zu absolvieren.
13 Alpha-Lesecoaches im Bezirk Kirchdorf
Im Bezirk Kirchdorf sind aktuell 13 ehrenamtliche Lesecoaches im Einsatz, insgesamt werden neun Kinder in der Region von ihnen betreut. In regelmäßigen Treffen begleiten sie die Kinder bei der Verbesserung der Lese-, Lern- und somit Lebenskompetenz. „Wir unterstützen und helfen, aber unterrichten nicht“, betont Kaineder.
Zeigen, dass Lesen auch Spaß macht
Seit seiner Ausbildung zum Lesecoach 2018 hat Kaineder ein Mädchen aus Afghanistan begleitet und kümmert sich aktuell um zwei Jungs, einer stammt aus Kroatien, einer aus der Türkei. „Wir treffen uns einmal die Woche in der Schule. In dieser Lesestunde übe ich mit den Kindern sinnerfasstes Lesen, die richtige Aussprache und zeige, dass Lesen auch Spaß macht“, erklärt der Kirchdorfer. Besonders freut es ihn, wenn die Klassenlehrer bereits nach kurzer Zeit Verbesserungen im Lesebereich erkennen können. „Ich wollte und will jungen Menschen helfen, durch Bildung ihr Leben selbst gestalten zu können. Und auch ich lerne durch die Kinder unheimlich viel“, betont Kaineder lächelnd.
Wer Interesse an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit hat, findet hier weitere Infos.