
INZERSDORF IM KREMSTAL/KIRCHDORF AN DER KREMS/ROSSLEITHEN. Videograf Tobias Wögerer aus Inzersdorf erhielt in der Kategorie Videografie den Austrian Wedding Award in Gold. Joanna Kuttner aus Kirchdorf wurde für ihre Floristik zweimal mit Silber prämiert (Brautstrauß und Gesamtkonzept). Familie Schmidleitner von der Villa Bergzauber in Roßleithen holte mit ihren Erdhäusern in der Kategorie Innovation ebenfalls Silber.
Mit dem Austrian Wedding Award (kurz AWA) werden Dienstleister der Hochzeitsbranche für ihre besondere Leistung ausgezeichnet. Die Fachjury hat Projekte aus der Saison 2022 aus ganz Österreich genau unter die Lupe genommen und bewertet. Vergeben wurden die „Oscars der Hochzeitsbranche“ zum achten Mal und in 32 Kategorien.
Gold für Inzersdorfer Videograf
Tobias Wögerer aus Inzersdorf holte, nach Silber im vergangenen Jahr, heuer die höchste Auszeichnung und zwar Gold in der Kategorie Videografie. „Es freut mich extrem, vor allem weil ich nicht damit gerechnet habe. Das ist eine tolle Bestätigung für meine Arbeit“, sagt der 22-jährige Videograf. Ausgezeichnet wurde sein Video einer Hochzeit in Marrakesch (Marokko). „Diese Hochzeit war etwas ganz besonderes. Nicht nur, weil die Location unglaublich schön ist, sondern weil das Brautpaar so toll harmoniert. Die Gefühle des Paares waren den ganzen Tag über deutlich spürbar – von fließenden Tränen bis zur rauschenden Party war einfach alles dabei“, erzählt Tobias Wögerer von der dreitägigen Feier. Das belgische Paar ist durch Instagram auf ihn aufmerksam geworden und wollte ein komplettes Wochenende mit Familie und Freunden verbringen. „Für mich hat jede Hochzeit den gleichen Stellenwert, egal ob Zuhause oder im Ausland. Ich reise extrem gerne, man lernt andere Kulturen, Städte und Länder kennen.“
Videos mit viel Emotionen
Was seine Videos besonders macht? Tobias Wögerer legt besonders viel Wert auf die Emotionen und die dazu passende Musik. Seine Videos sollen ausdrücken, „um was es an diesem Tag wirklich geht. Da macht die Musik ganz viel aus.“
Joanna Kuttner holte gleich zweimal Silber
Einen Award in Gold hätte sich auch Joanna Kuttner (Stilsicher) erhofft und mit ihrer Einreichung in der Kategorie Floristik/Gesamtkonzept wäre dieser bestimmt auch verdient gewesen. Letztendlich wurde es Silber für ihre Floristik bei einer mexikanischen Märchenhochzeit im Kaufmännischen Palais in Linz. Die Kirchdorferin hat dafür mit einem Team aus zehn Floristen rund 10.000 Stück Schnittblumen verarbeitet und das in nur drei Tagen. „Da dieser Auftrag so groß war, mussten wir sogar für ein paar Tage in den Blumengroßhandel übersiedeln, um diese Menge an Blumengestecken kühlen zu können“, erzählt Joanna Kuttner: „Der Wunsch des Brautpaares war es, dass alle Räumlichkeiten nach Blumen duften sollten. Deswegen verwendeten wir ausschließlich duftende Lilien, Levkojen und Rosen. Dazu mischten wir noch Nelken, Hortensien, Dahlien, Alstromerien und etwas Ruskus.“
Neun Meter langes Blumengesteck
Für die Bühne fertigte das Team ein neun Meter langes, üppiges Blumengesteck. Im roten Saal auf den 17 runden Galatischen stand je ein großer Ständer mit einem üppigen, runden Gesteck darauf. Darunter zierten noch fünf Blumenvasen und Teelichtgläser den Tisch. Zwischen den Galatischen standen sechs große Holzsäulen, darauf wieder üppige Gestecke in Pokalen. Den kompletten Treppenaufgang schmückten die Floristen mit zehn 3,20 Meter langen Gestecken auf den Ballustraden und mit 140 Kerzengläsern auf den Treppen. Auf den Sockel dazwischen kam noch je ein großes Gesteck in einer Amphore.
Sechs Stunden Arbeit für den Traubogen
Für die freie Trauung, die im gelben Saal stattfand, steckte eine Floristin sechs Stunden lang an einem Traubogen mit circa 2,50 Meter Durchmesser und einer Dicke von 80 Zentimetern. Auch auf dem Altar fand ein drei Meter langes, sehr üppiges Gesteck seinen Platz. Den Gang zum Traualtar schmückten 20 hohe Ständer mit großen Blumengestecken, dazwischen noch jeweils 20 Laternen. Auf den Rückenlehnen des Brautpaares waren Loops mit Blumen gebunden. Auf den Stehtischen standen ebenfalls kleine Gestecke. Die Braut bekam einen üppigen Brautstrauß, der Bräutigam sowie die Trauzeugen erhielten Anstecker.
Brautstrauß in ganz besonderen Farben
Auch in der Kategorie Floristik/Brautstrauß erhielt Joanna Kuttner den Austrian Wedding Award in Silber. Der Brautstrauß war für ein Brautpaar aus Amerika, das in der Villa Bergzauber heiratete. Es wurden die edelsten Blüten in ganz besonderen Farbtönen ausgesucht und aufeinander abgestimmt. Ausgewaschene Farben, Blüten mit Bewegung und die Form des Straußes waren außergewöhnlich. Der Brautstrauß wurde asymmetrisch und sehr groß in seiner Form, gebunden. Joanna Kuttner verwendete dafür Rosen, Levkojen, Weißer Dill, gefärbte Pfingstrosen, Schokoladenblume, Skabiosen, Chrysantheme, Lysianthus und Alium. „Abgebunden wurde der Strauß mit einem Seidenband, das ich extra dafür in der passenden Farbe eingefärbt hatte“, erzählt die Floristin.
Innovative Erdhäuser mit Silber prämiert
Die Villa Bergzauber in Roßleithen hat zum ersten Mal beim Austrian Wedding Award eingereicht und mit ihren Erdhäusern in der Kategorie Innovation Silber geholt. „Natürlich macht man mit, um zu gewinnen, aber ich freue mich, dass wir von 999 eingereichten Projekten in 32 Kategorien unter die Top Drei gekommen sind“, sagt Christin Schmidleitner, die das Hotel mit ihrem Mann Markus führt: „Es war in dieser Kategorie für die Jury bestimmt nicht einfach sich zu entscheiden, denn die Einreichungen waren sehr unterschiedlich. Ich glaube, dass wir den Bezirk Kirchdorf gut vertreten haben, wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz groß war.“
Zehn Häuser bieten Platz für 40 Gäste
Um mehr Hochzeitsgäste in der Villa beherbergen zu können, brauchte es mehr Unterkunftsmöglichkeiten. Damit der Zubau dem historischen Gebäude nicht die Show stiehlt, kam die Idee der Erdhäuser. Seit 2021 integrieren sich die zehn neuen Häuser perfekt in das parkähnliche Grundstück und bieten Platz für 40 Gäste. „Wir haben unsere Kapazität verdoppelt und können nun mit dem Haupthaus 86 Schlafplätze anbieten“, erzählt Christin Schmidleitner und blickt optimistisch in die Zukunft: „Die Hochzeitssaison 2023 ist bereits gut gebucht. Nur noch im Oktober haben wir freie Wochenenden. Jetzt füllt sich auch schon der Kalender von 2024. Meine Hoffnung ist, dass auch die Winterhochzeiten bald wieder interessanter werden.“