MICHELDORF/BEZIRK. Zahlreiche Jäger kamen zum diesjährigen Bezirksjägertag in Micheldorf. Nach der Eröffnung mit der Hubertusmesse in der Pfarrkirche Heiligenkreuz fand am Nachmittag die Vollversammlung im Freizeitpark statt.
Der Bezirksjägertag ist zugleich das Erntedankfest für die mehr als 1.300 Jäger des Bezirkes Kirchdorf. Die Jagdhornbläsergruppe Garstnertal und der Micheldorfer Jaga'gsang sorgten für die musikalische Umrahmung. Unter den Ehrengästen waren Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Landtagsabgeordneter Christian Dörfel (ÖVP), Landtagsabgeordneter Michael Gruber (FPÖ), Bezirkshauptfrau Elisabeth Leitner und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner.
126 Jagdgebiete im Bezirk
Der Bezirk Kirchdorf hat 126 Jagdgebiete (davon 27 Genossenschaftsjagden). Im Jagdjahr 2022 / 2023 wurden 1.392 Stück Rotwild (Vorjahr: 1.381), 526 Stück Gamswild (Vorjahr: 494) und 6.842 Stück Rehwild (Vorjahr: 6.702) geschossen.
Jagdgebiet digitalisiert
Bezirkshauptfrau Elisabeth Leitner gratulierte zur höchsten Abschusszahl beim Rotwild, die bisher im Bezirk verzeichnet wurde. Gleichzeitig bat sie die Jäger, verstärkt darauf zu achten, den Abschussplan bei den Zuwachsträgern zu erfüllen. „Alle Jagdgebiet wurden digitalisiert und werden in Zukunft auch öffentlich abzurufen sein“, berichtete Leitner.
135 gemeldete Jagdhunde
In ihrem Tätigkeitsbericht berichtete Hundereferentin Jasmin Schinko über einen Zuwachs bei den Jagdhunden im Bezirk: „Derzeit gibt es 135 gemeldete Hunde von 23 Rassen.“
Druck auf den Lebensraum
In seinem Bericht betonte Bezirksjägermeister Franz Humpl: „Der Druck auf den Lebensraum unserer Tiere erschwert die Jagd. Ein rücksichtsvolles Miteinander ist gefordert. Wir sind bereit, konstruktiv mitzuarbeiten.“ Humpl forderte, Rahmenbedingungen für ein sinnvolles Miteinander von Landwirtschaft, Tourismus und Jagd zu schaffen.
Hoher Ehrengast
Der Bezirksjägertag in Micheldorf war die einzige Veranstaltung dieser Art, die von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) persönlich besucht wurde. „Die Jäger tragen in ihrer Region zur Gemeinschaft bei und sind selber eine Gemeinschaft – eine Familie, um es mit den Worten des Bezirksjägermeisters zu sagen. Sie übernehmen nicht nur Verantwortung für Wild, Wald und Landschaft, sondern auch eine Pflicht. Dass sie dabei Freude ausstrahlen, dafür sind die Jäger ein gutes Vorbild. Die gut erledigten Abschüsse und die mehr als 1.300 Jäger im Bezirk zeigen, dass die Jagd hier einen hohen Stellenwert hat“, so der Landeshauptmann in seiner Ansprache.
Regeln gebraucht
„Großes Interesse und Motivation ist in der Jägerschaft spürbar“, meinte auch Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner: „Gerade in Zeiten der Verunsicherung, bieten die Natur und die Jagd Orientierung, Werte und Stabilität. Auch wir erleben die Auswirkungen des Klimawandels in der Pflanzen- und Tierwelt täglich. Als Jäger sind wir Teil der Lösung und nicht des Problems. Nicht die Jäger haben daran Schuld, dass der Wald nicht klimafit ist. Naturraumnutzung muss auf Augenhöhe und mit gegenseitiger Rücksichtnahme passieren. Wir müssen miteinander kommunizieren und werden Regeln brauchen.“ Der Landesjägermeister betonte auch: „Zur jagdlichen Ernte gehören die Trophäe, das Wildbret und vor allem auch das Erlebnis. Wir werden die alpenländische Jagdkultur in die Zukunft tragen.“
Hegen, Pflegen und Natur erleben
„Die Jagd ist Hegen, Pflegen und die Natur erleben. Es ist beeindruckend, welche Trophäen in einem Jahr zusammenkommen“, zeigte sich Micheldorfs Vizebürgermeister Werner Radinger (SPÖ) interessiert. Bezirksbauernkammer-Obmann Andreas Ehrenhuber betonte als Vertreter der Land- und Forstwirte im Bezirk: „Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit der Jagd.“ Er zeigte aktuelle Themen auf, darunter die Forderung nach Rahmenbedingungen und Spielregeln für Naturraumnutzer sowie zwei bestätigte Wolfsrisse in Leonstein Ende November 2022.
Jäger im Bezirk geehrt
Den Goldenen Bruch für 50 Jahre Tätigkeit als Jäger erhielten Erich Grenzfurtner (St. Pankraz), Franz Moser (Rosenau), Gottfried Gundendorfer (Ried), Karl Radinger (Pettenbach), Wolfgang Ketterer (Oberschlierbach), Helmut Sieböck (Nußbach) und Franz Lamprecht (Kremsmünster). Die Raubwildnadel wurde an Jörg Leitzinger (Ebner-/Kefergut), Christian Schwarz (Molln) und Johann Schimpelsberger (Wartberg) überreicht. Mit dem Jagdhornbläserabzeichen wurden Bezirksjägermeister Franz Humpl (40 Jahre JHBG Garstnertal), Josef Gösweiner (20 Jahre JHBG Garstnertal), Herwig Antensteiner (10 Jahre JHBG Garstnertal), Markus Humpl (10 Jahre JHBG Garstnertal), Helga Kniewasser (10 Jahre JHBG Garstnertal), Karl Haslinger (40 Jahre JHBG Kremstal), Wilhelm Sitter (20 Jahre JHBG Kremstal) sowie Georg Lettner (10 Jahre JHBG Kremstal) geehrt. Das Bronzenes Ehrenzeichen erhielt Johann Hornhuber (Nußbach). Das Bronzene Ehrenzeichen erhielt Johann Hornhuber (Nußbach).
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