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Trachtengruppe Kirchdorf ermöglicht jungem Afrikaner eine Beinprothese

Sophie Kepplinger, BA, 16.08.2023 08:31

KIRCHDORF AN DER KREMS. Es ist eine lange Tradition, dass sich die Trachtengruppe Kirchdorf zum 15. August, Maria Himmelfahrt, zum Kräuterbüschel-Binden trifft. Läutet es doch den „Frauendreißiger“ ein, also jene 30 Tage, in denen vielerorts Marien-Feierlichkeiten begangen werden. Die Heilkräuter, so heißt es, stehen während dieser Zeit in ihrer dreifachen Kraft. Heuer wirken sie noch ein wenig darüber hinaus, denn: Die Spenden-Einnahmen kommen einem Herzensprojekt der Pfarre Kirchdorf zugute.

 (Foto: Jack Haijes)
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Von den Frauen und Männer der Trachtengruppe Kirchdorf wurden das ganze Jahr über Kräuter gesammelt, getrocknet und dann zu Büscherl gebunden. Zu Maria Himmelfahrt wurden diese Büscherl dann von P. Severin gesegnet und nach der Messe gegen eine freiwillige Spende ausgeteilt. Dieser Betrag wurde von der Trachtengruppe mit den Spenden vom „Beugerlsonntag“ aufgestockt und somit konnte der Betrag von 2.000 Euro an das Projekt „Kakonko“ der Pfarre Kirchdorf gespendet werden.

Partnerprojekt Kakonko – Kirchdorf

Seit nun schon 15 Jahren besteht das Partnerprojekt Kakonko – Kirchdorf. Kakonko liegt im Westen Tansanias, mindestens acht Autostunden von den nächsten größeren Städten entfernt. In den vielen kleinen Dörfern leben um die hunderttausend Menschen. „Aufgrund von Krieg, mangelnder medizinischer Versorgung und einer Kinderlähmungs-Epidemie gibt es hier etwa viertausend Kinder mit Behinderung,“ berichtet die Projektgruppe. Genau dorthin machten sich Annastella Baradyana, Maria Spernbauer, Günther Humer und Thomas Pauzenberger in der ersten Februarwoche dieses Jahres auf den Weg, um anstehende Aktivitäten direkt vor Ort zu besprechen und zu planen. Unter anderem die orthopädische Behandlung von Joachim Francis, der von allen Biko genannt wird.

Eine Beinprothese für Biko 

„Nach den coronabedingten Verschiebungen ist es nun so weit, dass wir Biko hier bei uns medizinisch behandeln können,“ sagt Thomas Pauzenberger. „Durch die bestmögliche Sanierung seines Beines wollen wir für ihn die Voraussetzungen schaffen, dass er künftig ein möglichst eigenständiges Leben in seiner Heimat Tansania führen kann.“ 

Biko kommt für sechs Monate nach Kirchdorf

Die Freude auf den ersten Winter ist groß für den Anfang zwanzigjährigen Biko groß. Er soll voraussichtlich von November bis April in Kirchdorf sein und freut sich schon sehr auf seinen ersten Winter, auf Schneeflocken und auf die Menschen, die hier ganz anders leben als er es von seiner Heimat gewohnt ist.  “Schön wäre es, wenn sich auch junge Menschen angesprochen fühlen, im Team Biko dabei zu sein, um Zeit mit ihm zu verbringen,“ sagen die beiden Projektleiter Günther Humer und Annastella Baradyana. Manche werden wohl staunen, was Biko trotz seiner Behinderung alles machen kann: Von Fußballspielen bis Radfahren ist mehr möglich, als man vermuten würde.


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