Vom Liftwart bis zum Hüttenwirt: Sie machen das Skivergnügen erst möglich
SPITAL AM PYHRN. Mit 8. Dezember startet auf der Wurzeralm in Spital am Pyhrn der durchgehende Winterbetrieb, in Hinterstoder sind die Lifte bereits täglich unterwegs. Dass hinter dem Saisonstart weit mehr steckt als das Bangen auf Naturschnee und niedrige Temperaturen – das wissen die Skigebietsmitarbeiter wohl am besten.
Es ist noch dunkel, meist kalt und der große Parkplatz so gut wie leer, wenn Karl Heinz Bruckmüller morgens die Talstation der Wurzeralm-Standseilbahn in Spital am Pyhrn betritt. Hier, in aller Stille, beginnt für ihn der Arbeitsalltag. Der 57-Jährige ist Liftwart bei der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG und sorgt seit mittlerweile sechs Jahren dafür, dass der Linzerhauslift die Wintersportler einwandfrei bergan befördert. Dieser Winter ist seine siebte Saison, der Berg wie ein Zuhause für ihn.
„Eigentlich bin ich ja Bäcker“, erzählt Bruckmüller in einer kurzen Arbeitspause. „Vor sechs Jahren habe ich dann begonnen, die Winter über auf der Wurzer-alm mitzuarbeiten. An schönen Tagen und mit gut gelaunten Gästen ein Traum. An anderen Tagen wiederum ist mein Bart voller Eis“, erzählt er. Lange hat der Liftwart nicht Zeit zum Plaudern, denn jetzt zu Saisonbeginn gibt es einiges zu tun.
Optimistischer Start in den Skiwinter in Spital am Pyhrn
Aktuell herrscht auf der Wurzeralm in Spital am Pyhrn Wochenendbetrieb, ab Freitag, 8. Dezember, bringt die Standseilbahn die Wintersportler dann täglich hoch auf die Pisten. Etwa 40 Personen sind auf der Wurzeralm beschäftigt – sie alle arbeiten derzeit auf Hochtouren, um das Skigebiet für die Gäste vorzubereiten. „So gute Bedingungen zum Saisonstart hatten wir schon lange nicht mehr – die Naturschneemengen und kalten Temperaturen liefern eine extrem gute Basis“, berichtet Standortleiter Peter Hager. Der 44-jährige Windischgarstner zeigt sich optimistisch, einen guten Skiwinter vor sich zu haben. „Die Arbeiten zu Saisonbeginn sind immer sehr herausfordernd, alles ist sehr wetterabhängig. Da braucht man ein starkes Team, das zur Not auch kurzfristig zur Stelle ist“, so Hager.
Bei Brigitte und Hermann Skreinig im Linzerhaus
Zu diesem Team gehört eben auch Liftwart Bruckmüller. Er stellt den Winter über sicher, dass der Schlepplift einwandfrei läuft, Skianfänger problemlos bergan kommen und eine gute Zeit auf der Wurzeralm verbringen. Letzteres haben auch Brigitte und Hermann Skreinig zum Ziel, sie betreiben nur wenige Meter von Bruckmüller entfernt das Linzerhaus. „Wir sind das ganze Jahr über am Berg, Sommer wie Winter, seit mittlerweile zehn Jahren“, erzählt Hermann Skreinig. Die Arbeiten zu Saisonbeginn sind für die beiden nichts als Routine: das Lager bis oben hin füllen, die Gästezimmer vorbereiten und Reservierungen entgegennehmen. 1.000 Kilogramm Kartoffeln liegen im Alpenvereins-Linzerhaus schon zum Verkochen bereit. „Im Sommer hatten wir fast 4.000 Nächtigungen, letzten Winter waren es 4.800. Das erwarten wir uns auch von dieser Saison – wenn nicht sogar mehr“, so Skreinig.
Am Ende des Tages heißt es „Piste frei“
Während Brigitte und Hermann Skreinig im Linzerhaus wohnen und auch oben nächtigen, endet der Arbeitstag für Liftwart Bruckmüller dort, wo er begonnen hat: im Tal. Wie er dort hinkommt? „Ich bin kein wahnsinnig begnadeter Skifahrer, aber bei guten Pistenbedingungen übernehme ich auch gerne mal die Schlussfahrt“, sagt der Spitaler lachend und erklärt: „Nach jedem Skitag müssen alle Pisten von Mitarbeitern abgefahren werden, um sicherzustellen, dass keine Gäste mehr unterwegs sind.“ Unten im Tal wird dann mit einer Unterschrift bestätigt: „Piste frei“. Frei, um Bruckmüllers Arbeitsplatz – das Skigebiet Wurzeralm – für einen neuen Wintertag vorzubereiten.
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