Vom Freihaus zum Gasthof mit Galerie: Die Geschichte eines kleinen Jugendstil-Pavillons in Kirchdorf
KIRCHDORF AN DER KREMS. Der kleine Pavillon hinter dem Gasthaus Schöllhuber in Kirchdorf bot einst als „Freihaus“ der Herrschaft zu Dorff einen von Abgaben und Steuern befreiten Rückzugsort. Ab November zeigt Künstler und Heimatforscher Otmar Wallenta im Schatten des historischen Gebäudes eine neue Ausstellung.
„Das Geschlecht der von Hayden lebte bereits seit dem 14. Jahrhundert im Wasserschloss in Schlierbach und auch das Schloss Inzersdorf und Lindach gehörte zu seinem Besitz“, erzählt Heimatforscher Franz Seebacher. 1595 beantragte Christoph von Hayden zu Dorff beim Kaiser die Befreiung seines Markthauses in Kirchdorf. „Zu dieser Zeit war es für die Herrschaft üblich, in den Residenzstädten ein eigenes Haus für Übernachtungen zu haben. Diese Häuser waren nicht der Gerichtsbarkeit, der Abgabenpflicht oder sonstiger Verpflichtungen der Städte unterstellt“, erklärt Seebacher. Daher auch der Name „Freihäuser“.
Rund 100 Jahre lang sollte es als solches am Kirchdorfer Redtenbacherplatz bestehen. Heute steht dort ein kleiner Pavillon im Jugendstil. „Es ist sehr interessant, sich das nachfolgende Gebäude des Freihauses einmal anzusehen und sich die Geschichte dahinter vor Augen zu führen“, lädt Franz Seebacher ein.
„Ansichten vom Kremstal“
Ein Tipp, der sich gut mit dem Besuch der neuen Ausstellung in der Heimatforschergalerie im Gasthof Schöllhuber verbinden lässt. Dort startet ab November eine neue Ausstellung von Künstler und Heimatforscher Otmar Wallenta aus Aschach an der Steyr. Unter dem Titel „Ansichten vom Kremstal“ werden Ausblicke von Micheldorf bis zum Magdalenaberg gezeigt, von denen schon Anton Bruckner begeistert war.
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