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Von Donut zu Krapfen: Windischgarstens Potenzial im Fokus

Sophie Kepplinger, BA, 11.02.2025 08:18

WINDISCHGARSTEN. Beste Voraussetzungen für eine Attraktivierung des Zentrums ergab ein Ortskern-Check in Windischgarsten. „Krapfen statt Donut“ lautete das Motto bei der Definition möglicher Maßnahmen. Nun geht es an die Umsetzung.

  1 / 2   nonconform-Inhaber Christof Isopp und Roland Gruber: "Die Ortskern-Infrastruktur von Windischgarsten ist für eine Gemeinde dieser Größe außergewöhnlich." (Foto: Johanna M. Gruber)

Als Abschluss des mehrjährigen Projekts „Demografie und Ortskernentwicklung“ begaben sich Vertreter der LEADER-Region Nationalpark Kalkalpen, des Regionalmanagements Oberösterreich und der Ideenwerkstatt „nonconform“ nach Windischgarsten zu einem Ortskern-Check. Die „Zukunftsraumgestalter“ Roland Gruber und Christof Isopp gewannen einen positiven ersten Eindruck: „Die räumlichen Voraussetzungen für eine besonders anziehende Ortsmitte sind in Windischgarsten gegeben“, so Gruber, der Inhaber des Kreativunternehmens „nonconform“, das sich auf die Weiterentwicklung von Ortskernen und Stadtquartieren spezialisiert hat.

Vom Donut zum Krapfen

„Nicht zuletzt aufgrund dezentraler Besiedlung sind viele alte Ortskerne verstummt“, erklärt Isopp. „Wir sprechen vom Donut-Effekt. Er entzieht Kommunen ihre Identität und macht sie für kommende Generationen unattraktiv.“ Die Entwicklung müsste daher vom Donut zum Krapfen gehen – „mit extra viel g’schmackiger Füllung in der Mitte, damit die Süße des Lebens zu schmecken ist.“

Eine wertvolle Bausubstanz sowie qualitätsvolle Plätze und Freiräume bieten in Windischgarsten eine vielversprechende Basis für den erwähnten „Krapfen-Effekt“. Wie die Neuinszenierung gelingen kann, wurde bei einem Lokalaugenschein sowie bei einem Workshop im Werkstatt-Raum des Schärhauses erörtert.

Von Après-Ski bis Après-Bike

„Als Anker-Thema, mit dem Windischgarsten auch für Gäste spannend bleibt, wurde der Sport-Ort identifiziert“, erzählt Felix Fößleitner, der Geschäftsführer der LEADER-Region Nationalpark Kalkalpen. Hier könne auf bestehende Angebote aufgebaut werden. „Wie eine Verbindung des Ortskerns mit der Talstation Wurbauerkogel aussehen könnte, ließe sich etwa zum Thema eines Uniprojekts machen.“

Auf die wachsende Bedeutung des Radsports verweist Peter Fernbach vom Bike-Center Pyhrn-Priel: „Global gesehen ist Radfahren bereits wesentlich wichtiger als Schifahren. Davon könnten Tourismus und Gastronomie in der Region profitieren.“

Freie Fahrt für die Einbahn

Geplant sind eine Einbahnlösung und die Umgestaltung des Zentrums zur Begegnungszone – zumindest während einer Testphase im heurigen Jahr. Dadurch würden sich weitere Freiräume für eine temporäre Nutzung oder Gestaltung ergeben – vom Pop-up-Store bis zum „Bäuer:innen-Café“. Als von der Hauptstraße gut einsehbarer Impulsgeber könnte auch das bereits bestehende Schärhaus dienen.

„Für Gäste prägen die Ortszentren das Image unserer Region, für Bewohnerinnen und Bewohner sind sie ein unverzichtbarer Begegnungsort“, sagt Christian Dörfel, der Obmann der LEADER-Region Nationalpark Kalkalpen. „Der Ortskern-Check hat für uns wertvolle Erkenntnisse gebracht und viele gute Ideen zutage gefördert“, ergänzt Windischgarstens Bürgermeister Bernhard Rieser (SPÖ). Weitere Treffen für ein nachfolgendes LEADER-Projekt in der Marktgemeinde wurden bereits fixiert.


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