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Schwitzen für die Alm: Freiwillige pflegen Kulturlandschaft im Nationalpark Kalkalpen

Sophie Kepplinger, BA, 08.07.2025 11:35

MOLLN. Zwölf Helfer aus Österreich und Deutschland arbeiten im Rahmen eines Bergwaldprojekts des Österreichischen Alpenvereins auf der Feichtaualm im Nationalpark Kalkalpen. Sie unterstützen die Almbauern bei der Pflege der Weideflächen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.

  1 / 6   Freiwillige Helfer widmeten sich eine Woche lang dem Erhalt der Feichtaualm im Nationalpark Kalkalpen. (Foto: Florentin Futterknecht-Herbst/ÖAV)

Auf rund 1.420 Metern Seehöhe liegt die Feichtaualm im Nationalpark Kalkalpen – eine Almfläche, die nicht nur idyllisch, sondern auch arbeitsintensiv ist. Damit die bis zu 104 Rinder, die hier den Sommer verbringen, ausreichend Futter finden, bedarf es regelmäßiger Pflege. In einem vom Österreichischen Alpenverein organisierten Bergwaldprojekt packen freiwillige Helfer tatkräftig mit an.

Zwölf Menschen aus ganz Österreich und Deutschland, im Alter zwischen 20 und 68 Jahren, stellen sich der körperlich fordernden Aufgabe, die 90 Hektar Futterfläche innerhalb des 620 Hektar großen Projektgebiets instand zu halten. „Die Feichtaualm ist eine Kulturlandschaft und muss dementsprechend gepflegt werden“, erklärt Reinhard Eder, Vorsitzender der Sektion Molln des Alpenvereins.

Die Arbeit vor Ort umfasst das Entfernen von Ästen und das Zerkleinern von Stämmen, damit Schneisen für das Vieh entstehen. Das gesammelte Holz wird auf sogenannten Schwendhaufen abgelegt, um einer Versauerung des Bodens vorzubeugen. Denn ein zu niedriger pH-Wert fördert das Wachstum von Pflanzen wie Farnen und Disteln, die entweder ungenießbar oder sogar giftig für das Vieh sind. Zudem werden aufkommende Fichten entfernt, um eine Verwaldung der Almflächen zu verhindern.

Klimawandel macht sich zunehmend bemerkbar

Auch der Klimawandel macht sich zunehmend bemerkbar. Die Messstationen im Nationalpark zeigen bereits einen Temperaturanstieg von über zwei Grad Celsius. „Wasser wird in Zukunft ein riesengroßes Thema auf unseren Almen“, warnt Nationalpark-Direktor Josef Forstinger. Obwohl die jährliche Niederschlagsmenge gleich geblieben ist, fehlt es an Tümpeln, die im Sommer Wasser führen. Um dem entgegenzuwirken, sollen sämtliche Quellen im Almgebiet gefasst und zusätzliche Viehtränken aus Holzstämmen gebaut werden. Ein zentraler Wasserspeicher ist ebenfalls in Planung, berichten Andreas Hatzenbichler vom Nationalparkmanagement und Siegfried Ellmauer, Projektleiter des Alpenvereins.


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