MOLLN. Die Marktgemeinde Molln verfügt über vier Feuerwehren. Bei einer Alarmstufe 2-Übung in der Breitenau waren 13 Feuerwehren aus der Region beteiligt.
18 Fahrzeuge und über 100 Feuerwehrleute waren bei der Großübung dabei. Annahme war ein Großbrand beim Kerblgut. Aufgrund der exponierten Lage dieses landwirtschaftlichen Objekts stand die Wasserförderung über längere Wegstrecken und große Höhenunterschiede im Vordergrund.
Die Zufahrt zum Kerblgut ist aufgrund des nahe gelegenen oberen Parkplatzes beim Einstieg in den Wanderweg zum Schobersteinhaus touristisch hoch frequentiert. Die Straße ist zudem mit Lkw größtenteils nur einspurig befahrbar. Diese beschränkten Platzverhältnisse am Objekt und bei der Anfahrt stellten die Feuerwehren vor eine Herausforderung, welche es im Rahmen der Übung zu lösen galt.
Zur Erstversorgung konnte ein Löschwasserbehälter in der Nähe des Übungsobjektes genutzt werden. Parallel dazu wurde eine Löschleitung von der Krummen Steyrling durch sieben Feuerwehren aufgebaut. Diese sogenannte Relaisleitung bestand aus acht Pumpen und führte das Wasser durch unwegsames Gelände über eine Länge von 1.400 Metern und überwand 200 Höhenmeter.
Zwei vermisste Personen
Ein Schlüsselelement dieser Übung bestand in der Organisation und Durchführung des Pendelverkehrs von Tankwägen mit 2.000 bis 4.000 Litern Fassungsvermögen, welche an der krummen Steyrling befüllt wurden und das Wasser anschließend zum Übungsobjekt brachten. Aufgrund der beschriebenen schwierigen Zufahrtsbedingungen galt es, die vier eingesetzten Tankwägen zeitlich richtig zu koordinieren, um eine kontinuierliche Wasserversorgung am Übungsobjekt sicherzustellen.
In das vernebelte Übungsobjekt rückten mehrere Atemschutztrupps vor, welche den Brandherd lokalisierten, zwei vermisste Personen in Sicherheit brachten und Abluftöffnungen für den Abzug des Brandrauches schufen.
Nach Abschluss der Übung fand eine Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Breitenau statt. Kommandant Gerald Mißbichler zog Resümee über die Übungsdurchführung und bedankte sich bei den teilnehmenden Kameraden. Auch Bürgermeister Andreas Rußmann und Vizebürgermeisterin Ulrike Brunner sowie Abschnittsfeuerwehrkommandant Robert Mayrhofer machten sich ein Bild von der Großübung.
Riesiges Gebiet
Die vier Feuerwehren in Molln (Breitenau, Frauenstein, Molln, Ramsau) haben 294 Mitglieder, das Gemeindegebiet ist mit 191,3 km² das viertgrößte in Oberösterreich. Es umfasst neben Teilen des Nationalparks Kalkalpen auch chemisch-technische Industrie, zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe sowie Unternehmen aus den Bereichen Lager, Logistik, Lebensmittelverarbeitung und Gewerbe.
Öffentliche Gebäude mit Veranstaltungsräumen, Schulen und Kindergärten sowie ein Truppenübungsplatz zählen neben dem Steyrfluss zu potenziellen Einsatzorten der Feuerwehren. Das abgeschlossene Tal der Breitenau ist für alle Einsatzkräfte eine Besonderheit, da Anfahrtswege überaus lang und Einsätze logistisch anspruchsvoll sein können.
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