Wespen fühlen sich heuer besonders wohl: erhöhtes Risiko für Allergiker
BEZIRK. In diesem Sommer ist die Wespenpopulation besonders groß. Ein Stich löst bei Allergikern heftige Abwehrmechanismen des Immunsystems aus, die tödlich enden können.
Üblicherweise werden Wespen erst im Spätsommer aktiv, wegen der Hitze gehen sie heuer aber schon früher auf Nahrungssuche. Der Stich einer Wespe ist schmerzhaft und unangenehm, aber bis auf eine gerötete Schwellung und Juckreiz haben Nicht-Allergiker kaum etwas zu befürchten. Einer von 30 Österreichern reagiert jedoch schwer allergisch auf den Stich einer Wespe. Bei Allergikern bedeutet schon ein einziger Insektenstich eine große Gefahr, da ihr Körper einen Abwehrmechanismus in Gang setzt, der im Extremfall tödlich endet. Heuer sind bereits zwei Todesfälle aufgrund einer Allergie gegen Wespengift zu beklagen. Auch Personen, die bisher nicht auf Insektengift reagiert haben, können eine Allergie entwickeln.
Bei Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Atemnot und Kreislaufkollaps unbedingt den Notruf wählen und die betroffene Stelle kühlen. „Ist eine Insektengiftallergie bekannt, sollte man einen Allergiepass mit Informationen zur bestehenden Allergie immer bei sich haben“, so Bruno Schneeweiß, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Kirchdorf. Stiche im Mund- und Rachenraum sind für alle gefährlich, da eine Schwellung die Atemwege verengt. Effektive Maßnahmen gegen Wespenstiche sind: die Haut bedecken, nicht barfuß über Wiesen gehen und Getränke nicht offen stehen lassen – denn das eigene Verhalten ist ausschlaggebend für die Gefahr, gestochen zu werden.
Neue Wespenarten
Biologe Martin Schwarz hat in Oberösterreich fünf bisher unbekannte Wespenarten entdeckt. Sie gehören zur Gattung der Schlupfwespen und sehen „normalen“ Wespen (Faltenwespen) wenig ähnlich. Schlupfwespen legen ihre Eier in anderen Insekten ab, die den Larven dann als Wirsttieren dienen und dadurch schlussendlich getötet werden.
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