BEZIRK KIRCHDORF. An heißen Sommertagen und bei körperlicher Anstrengung ist der Flüssigkeitsbedarf höher. Deshalb ist es wichtig, viel zu trinken. Carina Pammer, Diätologin am Landeskrankenhaus Kirchdorf, weiß, welche Getränke sich besonders gut als Durstlöscher eignen.
Flüssigkeit – vor allem Wasser – ist für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. Während der Mensch auf feste Nahrung sogar länger als einen Monat verzichten kann, kommt er nur zwei bis vier Tage ohne Flüssigkeit aus. „Wasser erfüllt wichtige Aufgaben wie die Regulierung der Körpertemperatur, die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels sowie den Transport von Nährstoffen“, erklärt Diätologin Carina Pammer.
Im Sommer folgt eine Hitzewelle nach der anderen. Besonders bei hohen Temperaturen und körperlicher Anstrengung benötigt der Körper mehr Flüssigkeit als sonst. Kinder und ältere Menschen stellen eine „Risikogruppe“ dar und sollten daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. „Unsere Kleinsten vergessen schnell auf das Trinken und Senioren haben ein vermindertes Durstgefühl“, weiß Pammer.
Laut der Diätologin sei es wichtig, nicht auf das Durstgefühl zu warten, denn das trete erst auf, wenn dem Körper schon Wasser fehlt. „Die physische und geistige Leistungsfähigkeit wird durch einen Flüssigkeitsmangel stark beeinträchtigt. Die Folgen sind Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Kreislaufschwäche und in schweren Fällen können auch Nierenfunktionsstörungen auftreten. Wer ausreichend trinkt, produziert auch ausreichend Harn. Ein Flüssigkeitsmangel kann somit eine geringe Harnmenge und einen dunkel gefärbten Harn zur Folge haben“, erklärt Carina Pammer.
Optimale Durstlöscher
Durch tägliche Trinkrituale fällt die Flüssigkeitsaufnahme wesentlich leichter, zum Beispiel ein Glas Wasser gleich nach dem Aufstehen trinken oder am Arbeitsplatz einen Krug mit Wasser bereitstellen. Das verleitet automatisch zum Zugreifen.
Eine vielfältige Auswahl an Getränken sorgt für Abwechslung. Optimale Durstlöscher sind Leitungswasser, stilles oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser sowie ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees, diese gibt es auch für kaltes Wasser. Wasser oder Mineralwasser kann durch Zusätze wie Zitrusfrüchte, Minzeblätter, Beeren, Ingwer oder Gurkenscheiben „aufgepeppt“ werden. Als gesunde Abwechslung zum Wasser hat die Nußbacherin Karoline Postlmayr das richtige Getränk parat: Die Kräuterexpertin verrät ihre drei Lieblingsrezepte für köstliche Sommergetränke, die schnell zubereitet sind.
Beerenshake
Zutaten
1 Liter Milch, ½ Kilogramm Beeren, Orangensaft, Birkenzucker, 1 Becher Joghurt oder Sauerrahm
Zubereitung
Milch mit den Beeren des Sommers mixen, etwas Orangensaft und Birkenzucker dazugeben und mit Joghurt bzw. Sauerrahm verfeinern.
Karoline Postlmayr: „Ich genieße die köstlichen Beeren bereits beim Sammeln im Garten und im Wald.“
Grüner Tee mit Marillen
Zutaten
100 Milliliter Marillennektar, 200 Milliliter Grüntee, Zitronenmelisseblätter, Zitronensaft
Zubereitung
Den (evtl. selbst gemachten) Marillennektar mit kaltem Grüntee, einigen Zitronenmelisseblättern und etwas Zitronensaft sehr kalt serviert.
Karoline Postlmayr: „Ich stelle es kurz in den Eisschrank, mit den Eiswürfeln habe ich keine Freude.“
Eistee mit Pfiff
Zutaten
1 Liter fertiger Rotbuschtee, 1/4 Liter frischer Orangensaft, etwas Zitronensaft, 10 Pfefferminzestängel, 2 Esslöffel Birkenzucker
Zubereitung
Alle Zutaten in einen Krug geben, umrühren und sehr kalt servieren.
Karoline Postlmayr: „Den Rotbuschtee überbrühe ich mehrmals mit verschiedenen Brühzeiten, so sind alle wertvollen Inhaltsstoffe im Eistee.“
Stark verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte sowie Sirupe sollten nicht die Basis der Flüssigkeitszufuhr bilden. „Limonaden, Energydrinks oder alkoholische Getränke sind aufgrund des hohen Energie- und Zuckergehalts zu vermeiden. Alkohol entzieht dem Körper zusätzlich Flüssigkeit und sollte ohnehin nur in moderaten Mengen und nicht täglich getrunken werden“ empfiehlt die Diätologin Carina Pammer.
Trinktipps
- Täglich ausreichend trinken
- Kinder: mindestens 1 Liter
- Erwachsene: 1,5 bis 2 Liter (ca. 30 ml/kg Körpergewicht, Flüssigkeit aus Speisen ist in dieser Menge bereits berücksichtigt)
- Flüssigkeitsbedarf erhöht sich bei schwerer körperlicher Arbeit, Hitze, Sport sowie bei Erkrankungen (Fieber, Durchfall, Erbrechen)
- Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt
- Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen ein Glas Wasser
- Stellen Sie sich die Trinkrationen am besten gleich bereit
- Trinken Sie regelmäßig zu den Mahlzeiten
- Wählen Sie eine angenehme Temperatur der Getränke (nicht eiskalt, nicht zu heiß)
- Sorgen Sie für Abwechslung
- Spezielle, handliche Trinkgefäße (z. B. Schnabelbecher) bieten Hilfs- und Pflegebedürftigen zusätzlichen „Trink-Anreiz“
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