Sporteln bei eisigen Temperaturen: Warum schmerzen die Gelenke?
KIRCHDORF A. D. KREMS/STEYR. Die Kombination aus Nässe und Kälte ist das unangenehmste Wetter, nicht nur für Outdoorsportler. Viele klagen gerade jetzt über schmerzende Gelenke. Doch es gibt gute Gegenmaßnahmen, um die Bewegung schmerzfrei zu gestalten.
„Häufig ist das Knie von Schmerzen betroffen. Wir können nur mutmaßen, warum gesunde, sportliche Menschen mit dem Problem zu kämpfen haben, vermuten bei manchen aber einen Zusammenhang mit der schlechteren Durchblutung bei Kälte“, beschreibt Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie an den Landeskrankenhäusern Kirchdorf und Steyr, die Situation.
Blutgefäße ziehen sich zusammen
Bei frostigen Temperaturen versucht der Körper Wärme zu konservieren und pumpt das Blut zur Körpermitte. Das führt dazu, dass sich die Blutgefäße in den Armen und Beinen zusammenziehen. Die Gelenke werden steif und tun weh. Ein weiterer Grund für die Schmerzen liegt bei den Muskeln: „Für eine runde, fließende Bewegung braucht es entspannte Muskeln. Bei Kälte sind die Muskeln angespannt, auch das kann sehr schmerzhaft sein“, so der Mediziner.
Sportbekleidung: Warm und trocken
Alle Schmerzgeplagten sollten daher ihre Sportbekleidung anpassen. Warm und trocken ist dabei das Motto: „Wind- und wasserfeste Kleidung und eventuell ein Gelenkswärmer für die betroffenen Stellen sind einfache Maßnahmen neben dem sorgfältigen Aufwärmen. Nach dem Sport hilft ein warmes Vollbad oder ein Saunagang dabei, die Durchblutung wieder anzukurbeln“, so Auersperg.
Virusinfekte & Co
Gelenksschmerzen an nasskalten Tagen betreffen aber nicht nur Hobbysportler. Auch Virusinfekte, Wetterfühligkeit bei implantierten künstlichen Gelenken, Narben, Arthrose oder entzündliche Gelenkerkrankungen wie Rheuma oder Gicht können die Ursache sein. Hier ist eine medizinische Abklärung nötig. Völlige Schonung ist aber auch dann nicht angesagt. Ein täglicher Spaziergang kann hier die Schmerzen dauerhaft verringern. Auch reizlindernde Maßnahmen wie Topfenwickel und Salben können oft gut Abhilfe schaffen.
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