Rotkreuz-Märkte helfen armutsgefährdeten Menschen in der Region

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender Armutsgefährdung bieten die Rotkreuz-Märkte in Kremsmünster (seit 2016) und in der Pyhrn Priel Region (seit 2022) konkrete Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen. Zu stark reduzierten Preisen erhalten Berechtigte dort Lebensmittel und Waren des täglichen Gebrauchs – ein Angebot, das jährlich tausenden Menschen hilft.

Hier ist die Einkaufsberechtigungskarte erhältlich

Damit ein Einkauf im Rotkreuz-Markt möglich ist, benötigen Kunden eine Einkaufsberechtigungskarte. Diese wird auf Basis von Einkommensgrenzen vergeben: Für Einpersonenhaushalte liegt diese bei 1.450 Euro monatlich, für Zweipersonenhaushalte bei 2.050 Euro. Für jedes weitere Kind kommen zusätzlich 370 Euro hinzu. Die nötigen Informationen sowie die Antragsformulare erhalten Interessierte bei ihrer Wohnsitzgemeinde, in der Rotkreuz-Bezirksstelle Kirchdorf oder direkt in den Märkten. Zur Antragstellung sind ein Einkommensnachweis, ein Meldezettel und ein Lichtbildausweis erforderlich.

„Verteilen statt vernichten“

„Verteilen statt vernichten“ lautet das Motto der Rotkreuz-Märkte. Lebensmittel, die im Handel aufgrund von Verpackungsfehlern, überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum oder aus Überproduktion nicht mehr verkauft werden können, werden hier kostenlos von Märkten, Produzenten und Lieferanten zur Verfügung gestellt. So entsteht ein Warensortiment, das einerseits Bedürftigen hilft und andererseits Lebensmittelverschwendung reduziert.

488 Kunden versorgt; 10.000 ehrenamtliche Stunden geleistet

Im Jahr 2024 wurden 488 Kunden bei insgesamt 5.946 Einkäufen versorgt – ein wichtiger Beitrag zur Existenzsicherung in der Region. Pro Woche liegt das Einkaufslimit derzeit bei 36 Euro. Die beiden Märkte werden nicht nur durch die Unterstützung der Einzugsgemeinden finanziell getragen – darunter Kremsmünster, Wartberg, Ried, Sattledt, Rohr, Kematen, Spital am Pyhrn und weitere – sondern auch durch das freiwillige Engagement von Rotkreuz-Mitarbeitenden. Rund 10.000 ehrenamtliche Stunden werden jährlich für Verkauf, Lagerhaltung, Kassaführung und Warenabholung aufgebracht.

Zusätzlich tragen Warenspenden, Gutscheine von Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden zur Unterstützung bei. Das gemeinsame Ziel: Menschen in schwierigen Lebenssituationen konkrete Hilfe bieten, Vertrauen schaffen und Würde bewahren.