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"Bank für Gemeinwohl" ist in Planung

Leserartikel Jakob Weiermair, 27.05.2015 08:45

KIRCHDORF/BEZIRK. In der Arbeiterkammer Kirchdorf stellten Robert Moser und Andreas Grein die „Bank für Gemeinwohl“ vor. Bei dem ambitionierten Projekt geht es darum, eine Bank ins Leben zu rufen, die ausschließlich nach ethischen Grundsätzen agiert.

  1 / 2   Andreas Grein (r.) und Robert Moser informierten in Kirchdorf über das Projekt „Bank für Gemeinwohl“.
Teilnehmer der Gewerkschafts­schule Kirchdorf organisierten den Vortrag der Gemeinwohl-Bank-Engagierten in der Arbei­terkammer Kirchdorf und setzten sich im Vorfeld intensiv mit dem Projekt auseinander. Gemeinwohl-Orientierung Die „Bank für Gemeinwohl“ soll eine richtige Bank werden. Das stellten Genossenschafts-Vor­stand Robert Moser und Andre­as Grein von der Regionalgruppe Gmunden bei ihrem Info-Vortrag in Kirchdorf klar. Grundlegende Bank-Dienstleistungen wie Kon­toführung, Bankomatkarte oder Kreditvergabe sollen in Zukunft abgedeckt werden. Das Besondere an der „Bank für Gemeinwohl“ ist aber ihr Ge­meinwohl-orientierter und zivil­gesellschaftlicher Ansatz. Dieser umfasst einige Leitlinien: den Verzicht auf spekulative Eigen­geschäfte, Kreditvergabe nach Gemeinwohl-Grundsätzen sowie Transparenz und demokratische Mitbestimmung der Genossen­schafter. Zur Gemeinwohl-Orientierung wird auf der Homepage der Bank erklärt: „Wir wollen, dass mög­lichst viele unserer Tätigkeiten dem Verbessern des Gemein­wohls zugute kommen, z. B. durch das Fördern von besonders wertvollen sozialen und Umwelt-Projekten.“ Es soll nicht um die Gewinne für die Bank-Gesell­schafter gehen und auch nicht um große Zinserträge – Stichwort Zinsverzicht. Wie sich diese Ziele in der Praxis umsetzen lassen, bleibt freilich abzuwarten. Herausforderung Bank-Gründung Robert Moser und Andreas Grein berichteten bei ihrem Vortrag in Kirchdorf auch von den Heraus­forderungen, die das Vorhaben mit sich bringt. Jeder Schritt wird von den Behörden genau geprüft, das nötige Kapital muss über Ge­nossenschaftsanteile aufgestellt werden. Daher besteht natürlich noch ein gewisser Unsicherheits­faktor, ob die Bank verwirklicht werden kann. Seit dem Jahr 2010 arbeiten Men­schen aus unterschiedlichen Ge­sellschaftsbereichen an ihrer Visi­on einer „Bank für Gemeinwohl“. Eine Motivation für das Projekt war die Enttäuschung über die Bankenrettungen während der Wirtschaftskrise 2008, bei der Banken, die ein auch auf Finanzspekulation aufgebautes Geschäftsmodell haben, mit Steuergeld gerettet wurden. Bei der „Bank für Gemeinwohl“ soll Finanzspekulation keinen Platz haben. Zentrum der Aktivitäten ist der­zeit Wien. Die Genossenschaft, die Eigentümerin der Bank sein wird, ist bereits gegründet und wurde Ende 2014 ins Firmenbuch eingetragen. Für das Jahr 2016 plant man vorsichtig die Bean­tragung einer Konzession bei der FMA (Finanzmarktaufsicht). Ro­bert Moser erklärt: „Um die Bank zu gründen, benötigen wir 15 Millionen Euro als Startkapital. Dafür steht in diesem Jahr unser nächster großer Meilenstein an: eine landesweite Kampagne zum Sammeln des Kapitals durch all jene, die hierzulande eine Bank für Gemeinwohl wachsen sehen wollen.“ Prominente, wie etwa Freda Meissner-Blau, Heini Staudinger oder Toni Innauer, unterstützen das Projekt. Christian Felber, (Mit-)Entwickler der „Gemein­wohl-Ökonomie“, ist eine trei­bende Kraft hinter dem Projekt. Auch im Bezirk Kirchdorf gibt es reges Interesse an einer „alterna­tiven“ Bank, wie die zahlreichen Besucher beim Vortrag in Kirch­dorf zeigten. Menschen aus der Region können die Bank im Rah­men einer Regionalgruppe ehren­amtlich unterstützen. Termin für das „1. Mitgründertreffen Krems­tal“ ist am Donnerstag, 28. Mai, um 19.30 Uhr im Gasthof Retten­bacher in Kirchdorf. Weitere Infos zum Projekt unter: www.mitgruenden.at.

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