Stromversorgung für das Almtal: nach Gerichtsentscheid wird weitergebaut
ALMTAL. Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass das Projekt der 110-kV-Freileitung von Kirchdorf nach Vorchdorf weder unter den alten, noch den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen UVP-pflichtig ist. Die Arbeiten, die von der Netz OÖ GmbH während des Verfahrens freiwillig unterbrochen worden waren, werden jetzt fortgesetzt. Der Bauzeitplan sieht eine Fertigstellung bis Ende nächsten Jahres vor.
Vom Baubeginn im Frühjahr 2018 bis zur freiwilligen Bauunterbrechung sind bereits ein Drittel aller Maste (33 von 105) Masten und 43 Fundamente fertig errichtet worden. Die Bauarbeiten werden jetzt fortgesetzt. Die Vormontage der Gittermaste hat bereits begonnen, diese werden bei den Maststandorten endmontiert. Die einzelnen Mastbauteile werden dann mittels Mobilkran auf den im Fundament eingebundenen Mastfuß gehoben und vom Montageteam miteinander verbunden. Bei einem eingespielten Team dauert die finale Montage eines einfachen Tragmastens nur rund zwei Stunden.
Aufwändiger gestaltete sich hingegen die Errichtung des Abzweigmastes beim Umspannwerk in Vorchdorf: dieser Mast muss in die bestehende Leitung eingebaut werden und wird in Zukunft die aus dem Süden kommende 110-kV-Freileitung in das Hochspannungsnetz einbinden. Der Abzweigmast ersetzt einen Betonmast der bestehenden Freileitung vom UW Vorchdorf zum UW Traunfall.
Umspannwerk vor Fertigstellung
Parallel zur Mastmontage wird auch die Errichtung der Fundamente fortgesetzt. Dazu wird in der rund drei Meter tiefen Baugrube eine Sauberkeitsschicht aus Beton eingegossen. Auf dieser werden dann die Mastfüße montiert und die Bewehrung für das Stahlbeton-Fundament angebracht. Abschließend wird der Fundamentsockel betoniert. Diese Arbeiten werden jetzt im Trassenverlauf von Vorchdorf aus fortgesetzt beziehungsweise von Kirchdorf aus begonnen.
Weitergebaut wird auch am neuen Umspannwerk in Steinfelden. Es liegt am Eingang des Almtales und soll künftig eine zuverlässige Versorgung in der Region sicherstellen. Alle Hoch- und Tiefbauarbeiten sind bereits abgeschlossen, die Montage der elektrischen Einrichtungen ist erfolgt. Derzeit laufen die abschließenden Arbeiten. Nach deren Abschluss kann das Umspannwerk spätestens nach dem Sommer bereits als Schaltwerk verwendet werden und den laufenden Betrieb des Mittel- und Niederspannungsnetzes im unmittelbaren Nahbereich unterstützen.
Jährlich 100 Millionen Euro für die Versorgung
Die Netz Oberösterreich GmbH investiert rund 20 Millionen Euro in die Umsetzung des Projektes Stromversorgung Almtal-Kremstal. Insgesamt werden in den Aus- und Umbau sowie Wartung des Strom- und Erdgasnetzes in Oberösterreich jährlich mehr als 100 Millionen Euro investiert.
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