KREMSMÜNSTER. Die Zimmerei Baumstoff setzt nicht nur bei ihren Produkten, sondern vor allem bei der Lehrlingsausbildung auf Qualität und Nachhaltigkeit.
Vom zehnköpfigen Team der Firma Baumstoff befinden sich drei in der Lehre. Sie übernehmen damit sehr viel Verantwortung bei der Errichtung und Renovierung von Bauwerken aus Holz und Holzteilkonstruktionen. Zimmereitechniker haben eine um ein Jahr längere Ausbildung als die Zimmerer, da vertiefende und zusätzliche Fertigkeiten und Kenntnisse notwendig sind. Dazu gehören die Planung und Herstellung von Einzelteilen/Baugruppen für Holzkonstruktionen nach eigenen Ideen oder nach Vorgaben, die Erstellung der entsprechenden Pläne (Abbund-, Fertigungs- und Montagepläne) und die Durchführung der erforderlichen Berechnungen wie die Kalkulation des Materialverbrauchs.
Räumliches Vorstellungsvermögen gefragt
Die Lehrlinge absolvieren ein Praktikum bei einem bekannten Holzbaubetrieb in Niedernsill, um die Arbeit mit computergesteuerten Abbundanlagen zu erlernen. „Neben der Freude am Holz, guten Mathematikkenntnissen und Schwindelfreiheit brauchen unsere Lehrlinge vor allem auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und eine gute körperliche Konstitution“, sagt Jürgen Mörtenhuber, der die Firma vor sechs Jahren gegründet hat. Wichtig ist ihm, seinen „Zöglingen“ umfassende Kenntnisse des Zimmereihandwerks zu vermitteln und seine Mitarbeiter gut in den Betrieb zu integrieren.
Eltern nicht vorschicken
„Wir sind wie eine kleine Familie“, äußert sich der Firmenchef stolz: „Besonders die Lehre zum Zimmereitechniker ist eine tolle Sache, da hier im Hinblick auf die Zukunft der jungen Mitarbeiter der Grundstein für eine Beschäftigung in der Planung und Kalkulation gelegt wird und die Karrierechancen deutlich steigen.“ Wenn er den Berufsanfängern Tipps geben sollte, dann sei es von seiner Seite her wichtig, dass man authentisch ist, Interesse für den gewünschten Beruf zeigt, schriftliche Bewerbungsunterlagen ohne Rechtschreib- und Grammatikfehler vorlegen kann und bereits in jungen Jahren so selbstbewusst und selbstständig ist, dass man nicht seine Eltern vorschickt.
Holzmassivbau steigt
Der Trend zum ökologischen Holzbau ist ungebrochen. Speziell der Holzmassivbau gewinnt auch im urbanen Raum an Bedeutung. Des Weiteren gewinnt die maschinenunterstützte Holzbearbeitung an Bedeutung. Aber auch das traditionelle Handwerk der Zimmerei und die traditionellen Zimmermannsverbindungen sind von großer Bedeutung, da diese von vielen Betrieben nicht mehr vermittelt werden und gerade bei der Sanierung von alten Holzbauwerken unverzichtbar sind. Diese Ausbildungs- und Firmenstrategie trägt Früchte. Das zeigt sich daran, dass alle bisher ausgebildeten Lehrlinge, bis auf einen, im Betrieb geblieben sind, als Vorarbeiter und Partieführer zu sehr wertvollen und unverzichtbaren Mitarbeitern herangereift sind und ein tolles Team mitgestalten.
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