Mitarbeitermangel: 1.416 Arbeitsplätze im Bezirk Kirchdorf sind unbesetzt
BEZIRK KIRCHDORF. Seit mehreren Jahren wird die Suche nach Mitarbeitern für die Arbeitgeberbetriebe im Bezirk Kirchdorf immer schwieriger. Über 1.400 Jobs sind derzeit im Bezirk Kirchdorf unbesetzt. Die Mitglieder des Bezirksstellenausschusses treffen sich regelmäßig, um diese Entwicklungen zu analysieren und mögliche Projekte zu entwickeln.
„Die demografische Entwicklung und derzeit zu geringe Lehrlingszahl verlangen nach Zukunftsmaßnahmen“, betont WKO Obmann Klaus Aitzetmüller. Mit Stichtag 30. Juni waren 746 arbeitslose Personen und 1.416 offene Stellen gemeldet. „Wir stellen eine hohe Dynamik am regionalen Arbeitsmarkt fest. Die Anzahl der Jobwechsler ist ebenfalls spürbar gestiegen“, sagt Julia Kröll, Regionalstellenleiterin des AMS Kirchdorf.
Vertriebene aus der Ukraine für den Wirtschaftsstandort „Bezirk Kirchdorf“ begeistern
Mit einem Willkommensfrühstück in der WKO Kirchdorf wurden Vertriebene aus der Ukrainer angesprochen. Gemeinsam mit Standortpartnern wie dem AMS, der ÖGK und der Bezirkshauptmannschaft wurde damit die notwendige regionale Willkommenskultur in den Fokus gerückt. „Es geht darum diese Gäste über die Einrichtungen und Möglichkeiten in der Region zu informieren. Das ist eine wichtige Aufgabe und vielleicht wählen Ansiedelungswillige unsere Region als zukünftigen Wohnsitz“, sagt Aitzetmüller. Derzeit sind über 100 Ukrainer bereits in den Unternehmen tätig.
Mehr Lehrlingsstartet als im Juni 2021
Viel Potenzial für die positive Arbeitsmarktzukunft biete zudem die Lehre. Sehr erfreulich sei, dass die Anzahl der Lehrlingsstarter im Monat Juni um 24 auf 248 Lehrlinge gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen ist. „Grundsätzlich geht es in diesem Bereich wieder in die richtige Richtung. Die regionalen Ausbildungsbetriebe benötigen etwa 80 zusätzliche Lehrlingsstarter“, sagt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller.
Auspendler ansprechen
Ein weiteres Feld werden die rund 10.000 Auspendler aus dem Wirtschaftsraum sein. Wobei diese Zahl das unmittelbare Auspendeln in die Nachbargemeinde des angrenzenden Bezirkes umfasst. Gerade die aktuellen Treibstoffpreise und die Klimadiskussionen lösen für das mögliche Arbeiten vor Ort entsprechende Überlegungen bei Arbeitnehmern aus. „Genau diese Situation muss genutzt werden, um die Lebensqualität unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes zu sichern“, sagt Klaus Aitzetmüller. Wohl wissend, dass die etwa 7.000 Einpendler gesichert werden müssen und nicht in andere Regionen abwandern sollen.
Im Wirtschaftsstandort wurden in den letzten Jahren viele Initiativen gesetzt. Hinzu kommt noch, dass sich Netzwerke wie „worklifehub kirchdorfkrems“ und „Wirtschaft Steyrtal“ dem Thema intensiv annehmen. „Es muss uns gelingen, alle regionalen Kräfte für das Thema Top-Arbeitgeberregion zu bündeln, um eine gute Zukunftsentwicklung weiter zu ermöglichen“, sagt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden