Protestnote über Werbeturm des McDonald's in Inzersdorf - Update (27.02.2023): Petition gestartet
INZERSDORF IM KREMSTAL. Zu groß und zu hell sei das gelbe „M“ beim Kreisverkehr in Inzersdorf, so die Meinung einiger Bürger im Kremstal. In einem Schreiben an den Bürgermeister der Gemeinde Inzersdorf, Bernhard Winkler-Ebner (ÖVP) sowie die Mitglieder des Gemeinderats, bat die Initiative Oberes Kremstal für Mensch und Umwelt (INOK) um eine Stellungnahme. Update: Die INOK startet nun eine Petition für ein „umweltverträgliches M“.
Im Dezember 2022 eröffnete die McDonald's-Filiale in Inzersdorf (Tips berichtete). Seitdem erstrahlt auch das gelbe McDonald's-M auf einer Säule in rund 30 Metern Höhe Mitten im Kremstal. Die kilometerweite Sichtbarkeit des Werbeturmes gefällt nicht jedem. Die INOK wird nun aktiv.
Bewohner fühlen sich optisch beeinträchtigt
„Wer mit dem ersten Schnellrestaurant dieser Art im Bezirk Kirchdorf keine Freude hat, ist nicht gezwungen, hinzugehen. Anders verhält es sich mit der optischen Beeinträchtigung durch ein überdimensionales, gelbes McDonald's-M, das an einer Säule angebracht etwa 30 Meter in den Kremstaler Himmel ragt und grell beleuchtet ist“, schreibt die INOK in der Protestnote, einer offiziellen Beschwerde, mit dem Titel „Big M is watching us“. Das Signet sei zu einem fragwürdigen Wahrzeichen Inzersdorfs und des gesamten Oberen Kremstals geworden.
Fragwürdiges Wahrzeichen
„Wir lehnen ein derartiges Wahrzeichen ab“, ist in der Protestnote zu lesen und weiter: „Wir sind insbesondere mit der Dimension, Höhe und grellen Beleuchtung des McDonald's-Zeichens nicht einverstanden. Wir halten es für eine bedenkliche Entwicklung, dass ein global agierender US-Konzern ein ganzes Tal mit seiner Werbung visuell zwangsbeglücken darf, während Ortskerne aussterben und Nahversorger zusperren. Nachdem die gesamte Bevölkerung durch die Höhe und Dimension dieses Werbeschilds beeinträchtigt wird, ist in dieser Angelegenheit dringend Transparenz herzustellen.“
Fragen an politische Verantwortungsträger gerichtet
In der Protestnote sind einige Fragen an die politischen Verantwortungsträger in der Gemeinde Inzersdorf enthalten. Darunter, ob die Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild sowie auf die Umwelt geprüft, welche Behördenverfahren durchlaufen und ob die Interessen der Anrainer berücksichtigt wurden.
„Rechtskonformer Zustand liegt vor“
Bürgermeister Bernhard Winkler-Ebner nimmt dazu Stellung: „Das gegenständliche Bewilligungsverfahren wurde gemeinsam mit dem gewerberechtlichen Verfahren von der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf durchgeführt. Da McDonald's alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllte, erging ein positiver Bescheid. Alle nach dem Gesetz beizuziehenden Anrainer wurden von der Verhandlung verständigt. Es gab keine Einsprüche. Der erstinstanzliche Bescheid zur Genehmigung dieses Bauvorhabens erwuchs in Rechtskraft. [...“ Das gegenständliche Grundstück ist bereits seit Jahrzehnten als Gewerbegebiet gewidmet, und es liegt sohin keine ,Anlasswidmung' vor. Ebenso entspricht das Bauvorhaben den geltenden raumordnungs-rechtlichen Regelungen. Es liegt ein rechtskonformer Zustand vor.“
Die INOK nimmt die Stellungnahme zur Kenntnis, vermisst jedoch die Antwort in Bezug auf die Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes. Die Rechtsposition alleine sei zu dürftig. Das Thema werde innerhalb des Vereines besprochen und vielleicht noch einmal das Gespräch gesucht, heißt es vonseiten der Initiative.
Petition gestartet
Die INOK hat sich nun dazu entschieden, eine Petition für ein „umweltverträgliches M“ in Inzersdorf zu starten und fordert eine Reduktion der Größe und Beleuchtung des Werbeturms. „Unser Ziel sind 1.000 Unterschriften, die dann der Bezirkshauptmannschaft, der Gemeinde und dem Betreiber übergeben werden sollen“, heißt es vonseiten der Initiative. Die Petition kann online auf Openpetition unter folgendem Link unterzeichnet werden: openpetition.eu/!ykdvx
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