Team der Arbeiterkammer Kirchdorf erkämpfte 2022 rund 3,6 Millionen Euro
BEZIRK KIRCHDORF. Im vergangenen Jahr wandten sich Rat- und Hilfesuchende 4.094 Mal an das Team der Arbeiterkammer Kirchdorf. Besonders die Teuerungen hätten 2022 die Arbeitnehmer massiv beschäftigt, berichtet Bezirksstellenleiter Hannes Stockhammer.
Ein 61-jähriger Arbeiter aus dem Bezirk Kirchdorf war bereits mehr als zehn Jahre in einer Baufirma beschäftigt, als ihm während eines Krankenstandes die Kündigung vorgelegt wurde. „Mit der Anfechtung der Kündigung haben wir für den Arbeiter eine Abgangsentschädigung in Höhe von 6.500 Euro erkämpfen können. Solche Fälle sind leider keine Seltenheit“, berichtet Hannes Stockhammer, Leiter der Arbeiterkammer-Bezirksstelle Kirchdorf.
Über 4.000 Anfragen bearbeitet
Der Fall des 61-Arbeiters war einer von vielen, welchen die Experten der AK Kirchdorf im vergangenen Jahr bearbeiteten. Mit Ende des Jahres 2022 waren im Bezirk Kirchdorf 24.180 AK-Mitglieder mit Hauptwohnsitz gemeldet. Im vergangenen Jahr wandten sich Rat- und Hilfesuchende 4.094 Mal an die AK Kirchdorf: in 3.162 Fällen telefonisch, in 787 Fällen persönlich (inklusive 22 Bildungsberatungen) und in 145 Fällen per E-Mail. „Viele Themen, die uns 2022 beschäftigt haben – wie die Auswirkungen der Kurzarbeit – sind noch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Ein Großteil der Anfragen drehte sich aber um die Teuerungen“, berichtet der Bezirksstellenleiter.
Kampf um jeden Euro für die AK-Mitglieder: von 153 bis 14.500 Euro
In Summe hat die AK Kirchdorf im Vorjahr an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen für ihre Mitglieder Zahlungen von insgesamt 3.581.408 Euro erreicht. Einen Unterschied zwischen großen oder kleinen Beiträgen machen die AK-Rechtsexperten dabei nicht: Den kleinsten Betrag von 153,30 Euro haben die Kirchdorfer Rechtsexperten für eine Angestellte eines Kunststofftechnikbetriebs per Intervention geholt. Den höchsten Betrag von insgesamt 14.500 Euro hat die AK Kirchdorf für eine Angestellte in einem Metallbetrieb erreicht.
„Wenn es Arbeitgebern nicht zu blöd ist, Arbeitnehmer um niedrige Beträge zu bringen, ist es uns als Arbeiterkammer auch nicht zu blöd, wegen niedriger Beträge eine Klage einzubringen“, betont Andreas Stangl, Präsident der AK Oberösterreich.
Tipp: Arbeitszeiten aufzeichnen
„Noch immer haben viele Dienstnehmer keine Dienstverträge, Dienstzettel oder Arbeitszeitaufzeichnungen. Das macht es für uns dann sehr schwierig, für sie erfolgreich aktiv zu werden. Ordentliche Unterlagen und rechtzeitig bei der AK anfragen hilft enorm“, betont Stockhammer.
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