Stephan Preinstorfer erfasst Daten von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren zum Naturschutz
WARTBERG AN DER KREMS. Anfang September gründete Stephan Preinstorfer aus Wartberg sein Einzelunternehmen LiberGIS. Mittels GIS (Geographische Informationssysteme) sammelt er Daten im Gelände und wertet diese digital aus. Damit möchte er „einen sinnvollen Beitrag zum Naturschutz leisten“.
Große Konzerne und Forschungseinrichtungen verwenden GIS-Technologie seit den 1990er Jahren. Der Einsatz von Machine Learning Methoden – Systeme lernen selbstständig Muster und Zusammenhänge aus großen Datenmengen – in GIS-Programmen wird seit den 2000er Jahren entwickelt. Erst in den vergangenen zehn Jahren wurden diese Methoden auch für andere Anwender zugänglich. Die Geräte wurden leistungsfähiger und der Zugang zu Satellitendaten einfacher. Zudem ermöglicht der Einsatz von Drohnen einfach und günstig hochwertige, professionelle Aufnahmen zu machen. „Ich denke, dass wir an einem Punkt sind, an dem solche Anwendungen leistbar allen zur Verfügung stehen sollten“, ist Stephan Preinstorfer überzeugt.
Der Wartberger entdeckte im Zuge seines Studiums von Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien sein Geschick und seine Freude an GIS. Nun möchte er sein technisches Fachwissen anderen als Dienstleistung anbieten.
Erfassen von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren im Naturschutz
GIS verwendet man im Naturschutz zum Erfassen von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren. Dazu werden im Gelände Daten gesammelt und dann am Computer ausgewertet. Das ist die Grundlage für Planungen und auch für die Dokumentation von Entwicklungen. Bei diesem Schritt kann eine Drohne ein sinnvolles Werkzeug sein, da damit schnell große Flächen wie Wiesen, Wälder, Felder und Gewässer in hoher Qualität erfasst werden können. Drohnenaufnahmen liefern wichtige Datengrundlagen zur Dokumentation von zum Beispiel Renaturierungsmaßnahmen.
Drohne mit Multispektralkamera
„Das ist wesentlich schneller, als zu Fuß ins Gelände zu gehen und all diese Flächen zu kontrollieren“, erklärt Stephan Preinstorfer. Seine Drohne verfügt über eine Multispektralkamera. „Das kann in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um den Zustand von Pflanzen zu erfassen und Schäden zu erkennen. Es können damit Nährstoffmängel und die Bodenbedeckung erkannt werden. Mit solchen Infos lässt sich der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln besser planen. Außerdem erkennt man aus der Luft schnell und effizient Fraßschäden, Wildschäden und Krankheiten. Es ist sogar möglich einzelne Unkraut-Pflanzen zu identifizieren. Im Naturschutz kann man damit auch Pflanzen und Lebensräume unterscheiden“, so der GIS-Experte.
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