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Gefährlicher Schulweg in Kirchdorf: Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder

Susanne Winter, MA, 24.09.2024 12:01

KIRCHDORF AN DER KREMS. Vor der Volksschule Kirchdorf kommt es täglich zu gefährlichen Situationen, weil einige Eltern das Halte-und Parkverbot missachten, um ihre Kinder direkt vor dem Eingang aussteigen zu lassen. Manche bleiben mitten auf der Straße stehen, andere fahren sogar auf den Gehsteig auf.

Zwischen den Autos schlängeln sich die Kinder auf ihrem Schulweg durch. (Foto: Lemberger)
  1 / 6   Zwischen den Autos schlängeln sich die Kinder auf ihrem Schulweg durch. (Foto: Lemberger)

Muss erst wieder etwas passieren, damit was passiert? Ist die Sicherheit unserer Kinder nichts wert? – das fragen sich besorgte Eltern von Kindern, die die Volksschule Kirchdorf besuchen. 300 Volksschüler betreten jeden Tag durch die selbe Eingangstür die Volksschule. Das ist seit Schulbeginn neu, denn im vergangenen Jahr gab es noch zwei Volksschulen mit zwei separaten Eingängen. Nur wenige Meter vom Eingang entfernt befindet sich die Straße. Die normalerweise nicht sehr stark frequentierte Mayrhoferstraße wird morgens zum Spießrutenlauf für die Kinder. Zwischen parkenden Autos und – teilweise sogar am Gehsteig – anhaltenden Eltern, müssen sie sich ihren Weg zur Schule bahnen. Und das, obwohl ein Halte-und Parkverbot gilt.

Absperrgitter ist bisher einzige Maßnahme

„Auf die neue Situation für die gemeinsame Volksschule mitsamt neuem Zugangs- und Eingangsbereich wurde absolut nicht reagiert. Seitens der Stadtgemeinde wurden keinerlei sichtbare Bemühungen für die Sicherheit am Schulweg unternommen. Einzige sinnvolle Maßnahme ist ein Absperrgitter direkt beim Ausgang, damit kein Kind auf die Straße fällt“, berichtet Christof Lemberger, besorgter Vater einer Volksschülerin. Gemeinsam mit weiteren Eltern hat er ein paar Lösungsvorschläge erarbeitet, wie beispielsweise für die Mayrhoferstraße ein Fahrverbot zu den Stoßzeiten, die Errichtung einer Schulstraße oder zumindest eine Einbahnregelung. Weiters sind unter den Vorschlägen eine 30er Zone in der Landesstraße Anton Bruckner-Straße, zusätzliche Zebrastreifen rund um das gesamte Schulzentrum und eine Park-and-Kiss Area beim Funcourt Parkplatz.

„Leider fahren viele Eltern direkt vor den Schuleingang und bleiben mitten auf der Straße stehen, anstatt die Parkplätze beim Funcourt oder die Elternhaltestelle zu nutzen“, sagt die Direktorin der Volksschule Christine Kerschbaummayr und ergänzt: „Die Schulwege von dort aus sind sicher. Ich vertraue darauf, dass die Eltern bald sehen werden, dass ihre Kinder es schaffen, zu Fuß bis zum Eingang zu gehen.“

Schulstraße wird geprüft

Thomas Scharl, Gemeinderat und vorübergehender Stellvertretender Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses (die Grünen) nimmt dazu Stellung: „Ich halte eine temporäre Schulstraße als kurzfristige Erstmaßnahme sehr sinnvoll und würde das sehr begrüßen. Eine Ausweitung der Elternhaltestellen kann ebenfalls Erleichterung bringen. Langfristig darf auch die Landesstraße, Anton Bruckner Straße, kein Tabu-Thema sein.“ Mittelfristig gebe es im Verkehrsausschuss bereits intensive Gespräch und erste Maßnahmen für eine komplette Verkehrsplanung für den Zeitraum der Schulbaustelle sowie einer Verkehrsplanung für die fertige Schule.

Für den geschäftsführenden 1. Vizebürgermeister Stipo Luketina (SPÖ) hat die Sicherheit der Schulkinder höchste Priorität: „Aktuell werden verschiedene Maßnahmen geprüft, um die Situation vor Ort zu verbessern. Auch die konstruktiven Vorschläge der Elternschaft, wie Fahrverbote oder Schulstraßen, werden in die Planungen mit einbezogen. Die Bezirksverwaltungsbehörde muss nun prüfen, was möglich ist.“ Weitere Maßnahmen wie zusätzliche Elternhaltestellen und ein befestigter Weg entlang der Frohsinnwiese sind ebenfalls im Gespräch.

Empfohlene Elternhaltestellen und Ausstiegsplätze nutzen

Scharl und Luketina appellieren an die Vernunft der Eltern: „Wir möchten alle Eltern nochmals ausdrücklich darum bitten, sich an die empfohlenen Elternhaltestellen und Ausstiegsplätze zu halten, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Kinder bis direkt vor den Schuleingang zu fahren, mag gut gemeint sein, trägt jedoch wesentlich zu der herausfordernden Verkehrssituation bei.“

In der Mayrhoferstraße wird auch von der Polizei zu den Stoßzeiten kontrolliert. „Durch die Anwesenheit der Polizei, halten sich mehr Eltern an das Halte- und Parkverbot“, bemerkt die Direktorin Christine Kerschbaummayr. Auch Christof Lemberger begrüßt die Präsenz der Polizei.

„Es sind bereits Anzeigen erfolgt. Wir werden weiterhin verstärkt kontrollieren und Anzeigen vornehmen. Darüber werden die Eltern auch seitens der Schulleitung informiert“, kündigt Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Reinhard Menneweger, zuständig für Verkehr und Einsatz im Bezirk Kirchdorf, an.


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