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Anrainerbeschwerden: Hofbräu-Betreiber Othmar Seidl will massiv in Lärmschutz investieren

Claudia Brandt, 08.08.2017 15:54

KREMS. Im Konflikt um das „Musikverbot“ im Hofbräu-Gastgarten zeichnet sich eine langfristige Lösung ab. Betreiber Othmar Seidl kündigt an, massiv in den Lärmschutz investieren zu wollen. Auf diese Weise stehen seine Chancen gut, eine Genehmigung für regelmäßige Liveauftritte von Blasmusikkapellen zu bekommen.

Liveauftritte von Blasmusikkapellen im Hofbräu-Biergarten erhitzen derzeit die Gemüter. Während sich tausende Lokalbesucher via Unterschriftenliste für eine Fortführung dieser Biergarten-Tradition aussprechen, beschweren sich Anrainer über die Lärmbelästigung. Foto: Brandt

Das kolportierte „Musikverbot“ im „Hofbräu am Steinertor“ erhitzt derzeit die Gemüter. Hintergrund der Debatte ist die Tatsache, dass das Magistrat Hofbräuhaus-Betreiber Othmar Seidl vor wenigen Wochen aufgefordert hat, seine Frühschoppen-Konzerte im Gastgarten künftig zu unterlassen. Denn für regelmäßige Musikveranstaltungen sei eine Betriebsanlagengenehmigung erforderlich, erklärt Magistratsdirektor Karl Hallbauer auf Anfrage. Diese setzte jedoch auch entsprechende Lärmschutzmaßnahmen voraus.

Hohe Investitionskosten

Vergangenen Freitag gab es nun ein klärendes Gespräch im Rathaus, was sowohl Hallbauer als auch Seidl als „sehr konstruktiv und zielorientiert“ bezeichnen. Das Ergebnis: Othmar Seidl kündigt an, massiv in den Lärmschutz zu investieren. So will er nicht nur spezielle lärmschluckende Schirme anschaffen und bauliche Veränderungen vornehmen, sondern bei Live-Auftritten auch eine mobile Lärmschutzwand aufstellen. Der Unternehmer beziffert diese Investitionen auf „einige hunderttausend Euro“.

„Gab genug Beschwerden“

Laut Magistratsdirektor Karl Hallbauer sind die Lärmschutzmaßnahmen unerlässlich, wenn Seidl eine Betriebsanlagengenehmigung bekommen will. „Es gab genug Beschwerden von Anrainern“, berichtet der Verwaltungschef. „Wir wollen nichts abdrehen, was gut ist. Wir wollen, dass Rechtsbestimmungen eingehalten werden. Das ist auch unsere Aufgabe“, weist Hallbauer entsprechende Vorwürfe in sozialen Netzwerken zurück.

4000 Unterschriften

Besonders auf Facebook hatte das Aus der Blasmusik-Konzerte für massive Kritik gesorgt. Othmar Seidl und sein Team sammelten rund 4000 Unterschriften von Biergartenbesuchern, die sich für eine Fortführung dieser Tradition aussprechen. „Man sollte Musikgruppen nicht das Gefühl geben, dass sie Lärm produzieren“, gibt der Unternehmer zu bedenken. „Wir werden das Problem lösen“, ist Seidl überzeugt. Er hofft, heuer noch vier bis fünf Live-Veranstaltungen abhalten zu können. Bei den Frühschoppen gehe es ihm nicht um den betrieblichen Erfolg, sondern ums Brauchtum: „Die Blasmusik gehört in den Biergarten und sie gehört zu unserem Kulturkreis“.


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