Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

3000 Bio-Enten schnattern im Stall von Konrad Bischof in Kremsmünster

Susanne Winter, MA, 16.11.2017 11:21

KREMSMÜNSTER. Im neu gebauten Stall von Konrad Bischof herrscht derzeit lautes Geschnatter – dieses kommt von den 3000 Bio-Enten. Es ist der erste neu gebaute Bio-Entenstall dieser Größe im Rahmen des Projektes der Eiermacher GmbH.

Konrad Bischof mit seiner Tochter Katharina im neu gebauten Stall, Foto: Egelseder
  1 / 6   Konrad Bischof mit seiner Tochter Katharina im neu gebauten Stall, Foto: Egelseder

Start des Bio-Enten Projektes der Eiermacher GmbH mit Sitz in Kremsmünster war bereits im Jänner. Die in Frankreich bestellten Elterntierküken wurden selbst aufgezogen. Die Eier werden in der Brüterei von Thomas Spernbauer in Schlierbach gebrütet. Von dort kommen die einen Tag alten Bio-Entenküken zu den Landwirten.

Ersten Enten im Stall

Die Bauern ziehen sie 49 Tage auf den Höfen in hellen Ställen mit Tageslicht und Auslauf groß. Auch das Futter ist rein biologisch. „Die Küken bekommen das beste Futter, damit sie schnell wachsen und das Fleisch zarter wird“, erklärt Konrad Bischof, der seit zwei Wochen die ersten Enten in seinem Stall hat.

Eine Möglichkeit gesucht, auf Bio umzustellen

Der Kremsmünsterer wollte immer schon Biobauer werden. „Wir haben uns dazu entschieden, auf Bio-Enten umzusteigen, weil wir eine Möglichkeit gesucht haben, auf Bio umzustellen. Im Schweinebereich konnte ich es mir jedoch nicht vorstellen. Die Nähe zu den Eiermachern hat gut gepasst und mit unserem Mostheurigen ,Jausenzeit' lässt sich die Arbeit auch zeitlich besser vereinbaren“, berichtet Konrad Bischof.

1,5 Hektar Auslauf

3000 Enten leben im Stall der Familie Bischof. Dieser hat 430 Quadratmeter Innenfläche und einen 180 Quadratmeter großen Wintergarten. Die Enten haben zudem 1,5 Hektar Auslauf im Baumgarten.

Neugierige Enten

„Es ist eine schöne Arbeit. Die Enten sind sehr neugierig. Derzeit werden sie einmal am Tag eingestreut und trinken insgesamt 700 Liter Wasser pro Tag“, so Bischof. Zur Endmast rechnet man mit einem Liter Wasser pro Ente am Tag. Deshalb baut Konrad Bischof einen Speicherteich samt Technik für eine Trinkwasserqualität.

Vor dem „stifteln“ zum Schlachthof

Mit dem 50. Tag beginnen die Enten zu „stifteln“, das heißt sie bekommen Federn, die sich nicht mehr leicht rupfen lassen. Deshalb werden sie nach 49 Tagen am Schlachthof „Baumgartenberg“ der Eiermacher GmbH geschlachtet.

Gespräche mit den Abnehmern laufen bereits

Die Zerlegung und Verpackung soll in Zukunft in der neuen Fabrikshalle in Kremsmünster erfolgen. Diese geht voraussichtlich kurz vor Weihnachten in Betrieb. Von dort aus werden die Produkte an den Einzelhandel und die Gastronomiebetriebe geliefert. Die Gespräche mit den Abnehmern laufen bereits. „Wir sind noch auf der Suche nach weiteren Abnehmern wie lokale Metzger und Fleischereien sowie Gastronomen. Interessierte können sich gerne an uns wenden“, sagt Jens Eipper, Projektverantwortlicher bei der Eiermacher GmbH.

Bauern mit Pioniergeist

„Das Projekt läuft gut. Das Interesse der Bauern an einer Zusammenarbeit ist da. Unsere Bauern bringen Pioniergeist mit. Auch Konrad Bischof hat den Sprung in etwas komplett Neues gewagt. Bio-Enten gibt es in Europa so gut wie gar nicht“, sagt Eipper: „Für uns ist die Arbeit herausfordernd, weil es noch nicht so viel Know-how gibt. Aber das macht es auch spannend. Wir sind guter Dinge und sehr zufrieden.“

3000 Enten pro Woche

„Zum Start möchten wir 3000 Enten pro Woche produzieren und vermarkten,“ beschreibt Jens Eipper das Projekt-Ziel. Die Enten kommen aus elf Ställen, großteils in Oberösterreich, die schon teilweise mit der Produktion beginnen.

Die ersten Bio-Enten von Konrad Bischof werden noch vor Weihnachten auf den Markt kommen. Nach Vorbestellung sind diese auch ab Hof erhältlich. Die Produktpalette der Jausenzeit werden die Enten ebenfalls bereichern. Konrad Bischof denkt dabei beispielsweise an geräucherte Entenbrust. Donnerstags (ab 16 Uhr) hat der Heurige noch bis Ende November geöffnet, dann erst wieder im Frühjahr. Für Gruppen ist nach Anmeldung auch unterm Jahr geöffnet.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden