Schloss Kremsegg: Sammlung der Musikinstrumente vor Übersiedelung
KREMSMÜNSTER. Die Zukunft von Schloss Kremsegg ist aus finanziellen Gründen derzeit unsicher. Tips hat sich mit Bürgermeister Gerhard Obernberger über die offenen Fragen und die weitere Nutzung des Schlosses unterhalten.
Es ist etwas länger als ein Jahr her, als der Verein „Musica Kremsmünster“, deren geschäftsführender Präsident Gerhard Obernberger ist, von den Plänen des Landes erfuhr, dass es nicht mehr bereit sei, die jährliche Förderung an den Verein, der auch Eigentümer des Schlosses ist, und damit auch für das Musikinstrumenten-Museum zu übernehmen. „Ausschlaggebend dazu war ein Bericht des Rechnungshofes, dem 50 Prozent Vereinsförderung in Kremsegg sauer aufgestoßen sind“, so Obernberger. 470.000 Euro wurden vom Land für das Museum gefördert, das erst im vergangenen Jahr mit dem österreichischen Museums-Gütesiegel bis 2020 ausgezeichnet worden war. Eine stattliche Summe bei nur etwa 1.000 Besuchern im Jahr. „Man muss aber natürlich dazusagen, dass wir mit der Sammlung der Musikinstrumente auch wissenschaftlich gearbeitet haben, auch eine halbe Uni-Professur daran gehängt ist“, erklärt der Bürgermeister von Kremsmünster. „Das waren alles Dinge, die sich auf die Kosten niedergeschlagen haben.“
Zukunft von Sammlung scheint geklärt zu sein
Zumindest in diesem Punkt ist man mit einer Lösung bereits auf der Zielgeraden. „Wichtig war mir und allen Vereinsmitgliedern, dass die Sammlung für die Öffentlichkeit weiter zugänglich sein soll. Und zwar als Gesamtsammlung, und nicht in Teilen abgegeben wird“, so Obernberger. Es wird derzeit mit dem Landeshauptmann und der Landeskulturdirektion an einem Schenkungsvertrag gearbeitet, der die Sammlung der Musikinstrumente ins Landesmuseum übersiedeln soll, was Einsparungsmöglichkeiten bietet. Die Verhandlungen haben sich über einen längeren Zeitraum dahingezogen, jetzt scheint ein Ende der Debatte in Sicht zu sein. „Wir wollten das Museum im Schloss Kremsegg behalten, mussten aber einsehen, dass das nicht umsetzbar ist“, so der Vereinspräsident. Ein weiterer wichtiger Punkt, der noch zu klären ist, ist die Frage, wie es mit den an die Sammlung ausgeliehenen Instrumenten weitergehen kann, die nicht dem Verein gehören. „Es wird derzeit intensiv mit den Personen verhandelt, ob sie die Instrumente auch dem Landesmuseum zur Verfügung stellen, oder ob sie ihre Leihgaben zurückfordern“, erläutert Gerhard Obernberger. Die weitere Zugänglichkeit der Instrumente zu universitären Zwecken konnte in Zusammenarbeit mit der Anton-Bruckner Privatuniversität, deren Rektorin Ursula Brandstätter ebenfalls im Vorstand des Vereins „Musica Kremsmünster“ sitzt, indessen gewährleistet werden.
Weitere Nutzung unklar
Wie es mit dem Schloss Kremsegg ohne sein Museum weitergehen soll, ist noch nicht geklärt. Der Bürgermeister von Kremsmünster ist aber darauf bedacht, dass weiterhin ein Mehrwert für die Bevölkerung seiner Gemeinde erhalten bleibt. Vorerst bleibt der Verein weiterhin Eigentümer des Anwesens. Das Land Oberösterreich und „Musica Kremsmünster“ sind dabei, eine Vereinbarung zu treffen, die eine Nachnutzung des Anwesens klären soll. „Es soll auch in Zukunft eine öffentliche, oder zumindest halb-öffentliche Nutzung gewährleistet sein“, sagt Obernberger. Das Schloss Kremsegg soll damit nicht in Privathände fallen können. „Mir ist es ganz wichtig, dass es nicht einfach jemand kauft, um es dann zu seinem Privat-Domizil zu machen“, so der Bürgermeister. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, sehr wohl aber einige Interessenten. „Anfragen sind genug da, auch ein Hotelprojekt ist möglich“, so Obernberger, der sich aber in dieser Frage noch nicht festlegen möchte. „Zuerst muss man sich hier einmal die Pläne ansehen, bevor man in dieser Causa eine Zusage macht.
Veranstaltungen halten
Fix ist aber: Alle bis zum heutigen Tag angemeldeten Veranstaltungen im Jahr 2019 werden abgehalten, wie das Bezirksmusikfest von 14. bis 16. Juni, das Open Air der Landesmusikschule Kremsmünster am 5. Juli sowie mehrere Hochzeiten
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