LAAKIRCHEN. Heuer hat sich der aus Asien stammende Buchsbaumzünsler – wohl aufgrund günstiger Witterungsbedingungen – nahezu „explosionsartig“ vermehrt. Eine Laakirchner Gartenbesitzerin wünscht sich von der Stadtgemeinde mehr Unterstützung.
Im Garten von Elke Müller in Laakirchen steht ein 40 Meter langer Buchsbaumzaun. Dank mehrmaliger Behandlung mit speziellen Spritzmitteln konnte sie bisher einen Befall vermeiden. Müller würde sich mehr Unterstützung von Seiten der Stadtgemeinde Laakirchen wünschen: „In Gmunden ist das optimal geregelt: Man kann sich bei der Stadt melden und gegen einen Unkostenbeitrag kommt dann jemand und bekämpft die Schädlinge. Es wäre schön, wenn es das auch in Laakirchen gäbe“, so die Gartenbesitzerin.
20 bis 30 „Buchsbaum-Einsätze“ pro Woche in Gmunden
In Gmunden werden derzeit pro Woche rund 20 bis 30 „Buchsbaum-Einsätze“ gefahren, erklärt Josef Moser von der Stadtgärtnerei. Er hat die Initiative vor zwei Monaten ins Leben gerufen, ob sie im kommenden Jahr fortgeführt wird, weiß er noch nicht. Die verwendeten Mittel sind „systemisch“ und gehen direkt in den Kreislauf der Pflanze ein, weshalb sie nur von geschultem Personal eingesetzt werden dürfen. „Ich bin kein großer Freund von Chemie, aber in diesem Fall sind biologische Mittel meiner Erfahrung nach nicht sehr wirksam“, so Moser.
„Ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit“
Ein ähnliches Projekt ist in Laakirchen derzeit nicht vorgesehen, so Bürgermeister Fritz Feichtinger: „Gmunden hat – im Gegensatz zu Laakirchen – eine eigene Stadtgärtnerei, wo das professionell gemacht wird. Zudem ist das auch eine Frage der Nachhaltigkeit: Auch wenn man spritzt, kommt der Schädling ja wieder.“ Man habe jedoch eine Liste von Betrieben verfasst, die diesen Service anbieten, diese gäbe man auf Anfrage gerne weiter. Grundsätzlich sei jedoch vor allem eine rasche Entsorgung der betroffenen Pflanzen wichtig, um das Problem einzudämmen. Dem stimmt auch Gärtnermeister Josef Moser zu: „Ein Schmetterling des Buchsbaumzünslers legt dreimal im Jahr 20 Eier. Da kann man sich vorstellen, wie schnell sie sich verbreiten.“
Wichtig: gut verpacken und fachgerecht entsorgen
Befallene Pflanzen oder Pflanzenteile sollen daher auf keinen Fall offen gelagert werden und nicht in die Kompostierung gelangen, betont Kurt Preimesberger vom Bezirksabfallverband. Jedes Altstoffsammelzentrum im Bezirk nehme befallenes Material kostenlos an. Wichtig sei, es unbedingt gut in Plastiksäcke einzupacken, um eine Weiterverbreitung zu verhindern, so Preimesberger. Größere Mengen können zu den Öffnungszeiten bei JV-Entsorgung (Kreisverkehr Oberweis) abgegeben werden.
Unter bestimmten Bedingungen ist auch Verbrennen erlaubt
Um die widerstandsfähigen Schädlinge zu bekämpfen, dürfen befallene Pflanzenteile laut Oberösterreichischer Schädlingsverbrennungsverordnung auch außerhalb von Anlagen verbrannt werden. Dies muss jedoch mindestens zwei Werktage im Vorhinein bei der Gemeinde gemeldet werden, zudem sind genaue Sicherheitsvorschriften zu beachten.
„Wir müssen das in den Griff bekommen“
Für Elke Müller geht es bei allem vor allem darum, die Buchsbäume zu erhalten: „Wir müssen das in den Griff bekommen: Wenn wir nichts tun und der Buchsbaum irgendwann ausgestorben ist – was dann? Der Buchsbaumzünsler wird nicht aussterben, der sucht sich einfach eine andere Pflanze.“
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