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Mit genau abgestimmtem Training gelang der Weg aus dem Rollstuhl

Daniela Toth, 22.03.2017 12:15

LAAKIRCHEN. Ein „vorher-nachher“-Foto von sich möchte sie nicht veröffentlichen, betont Monika Plasser. Dabei kann sich die Erfolgsgeschichte der Laakirchnerin durchaus sehen lassen: Die 65-Jährige schaffte es nach einem doppelten Sprunggelenksbruch wieder zurück aus dem Rollstuhl.

Intensives, genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Training brachte Monika Plasser zum Erfolg. "Ein spezielles Muskeltraining macht vieles möglich", betont Fitness-Experte Fritz immlinger. Symbolfoto: No Limit/Laakirchen

Tips: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie im Rollstuhl landeten?

Monika Plasser: Es war genau am Heiligen Abend 2009: Ich war mit meinem Hund spazieren und rutschte auf dem Eis aus. Dabei zog ich mir einen doppelten Sprunggelenksbruch zu. Ich wurde dann operiert und kam auch auf Reha, aber das hat nicht viel geholfen – wahrscheinlich waren die drei Wochen auch zu kurz.

Tips: Wie waren die Aussichten, dass Sie wieder gehen können?

Plasser: Die Ärzte haben zu mir gesagt, ich muss mit dem Rollstuhl leben. Es war sehr schmerzhaft – ich habe mich wirklich vom Küchenkasterl bis zum Nachttisch durchgehantelt. Durch Mundpropaganda bin ich dann zu einem Fitnessstudio gekommen – und dort hat zum ersten Mal jemand zu mir gesagt: „Das kriegen wir hin!“

Tips: Wie muss man sich das Training vorstellen?

Plasser: Wir haben ganz klein angefangen, zum Beispiel, indem ich mit dem Fuß ein Seil bewegen musste. Ich habe aber auch mit Bällen, Balancierbrettern und anderen Geräten geübt. Es war sehr anstrengend, mein Mann hat mich sehr unterstützt. Und nach ein paar Monaten war dann auch der erste Erfolg spürbar – das hat mich weiter motiviert.

Tips: Was waren die größten Herausforderungen?

Plasser: Am Anfang war der Muskelkater wirklich sehr stark. Und dann war natürlich auch die Gefahr, dass ich in dieser langen Zeit, in der sich nichts getan hat, die Flinte ins Korn werfe.

Tips: Und was hat Sie motiviert, durchzuhalten?

Plasser: Da war einerseits das Entsetzen, weil ich plötzlich wie eine 80-jährige Frau dahergekommen bin, und andererseits auch die Einschränkung in der Bewegung selbst – ich bin ja vorher viel gewandert und war mit dem Hund unterwegs. Das ist alles plötzlich nicht mehr gegangen. Es war sogar schwierig, in einem Geschäft die Toilette zu benutzen.

Tips: Und heute sind Sie wieder ganz fit?

Plasser: Ich kann spazieren gehen, bin wieder unterwegs. Und ich gehe auch weiterhin zweimal in der Woche ins Fitnesscenter. Früher habe ich geglaubt, das Training ist ein Vorrecht der Jugend, dass man das wegen der Muskeln macht. Aber mir hat es wirklich geholfen.


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