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Nach Großbrand: Papiermaschine 10 der Papierfabrik Laakirchen wieder in Betrieb

Daniela Toth, 29.01.2016 11:48

LAAKIRCHEN. Rund 12.000 Montagestunden, 80 Kilometer Kabel und 2.000 Meter Kabeltrassen: Nach dem Brand in der Papierfabrik im September des Vorjahres waren umfangreiche Reparaturen nötig, die in Rekordzeit erledigt wurden. 

Die Papiermaschine 10 (PM 10) der Laakirchen Papier AG ist nach dem Großbrand am 24. September 2015 wieder in Betrieb. Foto: Laakirchen Papier AG

Der 24. September 2015 war ein schwarzer Tag für die Papierfabrik der Heinzel Gruppe im oberösterreichischen Laakirchen. Kurz vor 18 Uhr brach in der Pressenpartie der riesigen Papiermaschine 10 (PM 10) ein Feuer aus. Vierzehn Feuerwehren mit insgesamt 250 Einsatzkräften und schwerem Atemschutz bekämpften die Flammen und konnten schließlich gegen 22 Uhr „Brand Aus“ geben. Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Was war passiert? Durch den Bruch eines Gelenks war eine Antriebswelle gebrochen und beschädigte dabei Hydraulikleitungen. Das in weiterer Folge austretende Hydrauliköl entzündete sich und verursachte den Brand. Der Schaden an der PM 10 war enorm.

„Eine der größten Krisen in der Geschichte der Laakirchen Papier AG“

Den Verantwortlichen des Unternehmens bereiteten auch die wirtschaftlichen Einbußen durch den Produktionsausfall der Maschine Kopfzerbrechen. Die PM 10 erzeugt pro Jahr circa 250.000 Tonnen Papier für Magazine, Kataloge und Zeitungsbeilagen. Bei einem Schaden dieser Größenordnung muss in der Regel mit einem Totalausfall von rund einem halben Jahr gerechnet werden. Die Firmenleitung sprach in diesem Zusammenhang von einer der größten Krisen in der Geschichte der Laakirchen Papier AG. Bereits einen Tag nach dem Brand waren Spezialisten von Siemens vor Ort um das Ausmaß des Schadens zu evaluieren. „Die Schaltanlagen der gesamten Antriebstechnik für den Mehrmotorenantrieb waren so stark beschädigt, dass an eine Reparatur nicht zu denken war. Sie mussten komplett erneuert werden. Auch die gesamte Verkabelung von den Schalträumen zu den Verbrauchern, Gebern und Sensoren an der Maschine war den Flammen zum Opfer gefallen und musste inklusive der Kabeltragsysteme getauscht werden. Von den 28 Elektromotoren hingegen war ein Großteil nach Reinigung und Service wieder funktionstüchtig“, fasst Paul Vogler, verantwortlicher Gesamtprojektleiter bei der Siemens AG Österreich, den Schaden zusammen.

Knapp eine Woche nach dem Brand übermittelte Siemens ein Angebot über die anstehenden elektrotechnischen Lieferungen und Leistungen an die Verantwortlichen der Laakirchen Papier AG. Die Auftragsvergabe erfolgte am 5. Oktober 2015 und beinhaltete die komplette Neuprojektierung der Mehrmotorenantriebslösung mit dem von Siemens für die Papierindustrie entwickelten Sipaper Drive APL Software Standard. Zum Lieferumfang gehörte zudem die 45 Meter lange Schaltanlage für den Mehrmotorenantrieb, ausgeführt mit wassergekühlten Sinamics S120 Umrichtern. Die Schaltanlage umfasst 28 Antriebe mit einer installierten Motor-Leistung von circa 12 Megawatt. Für die Hilfsantriebe wurde eine 10-feldrige Sivacon-Schaltanlage geliefert. „In rund 80 Tagen wurden insgesamt 12.000 Montagestunden geleistet, an die 80 Kilometer Kabel neu verlegt und 2000 Meter Kabeltrassen im Bereich der Papiermaschine errichtet“, berichtet Andreas Dumfart, Projektleiter für das Elektrifizierungspaket bei der Siemens AG Österreich. Bereits am 16. Dezember 2015, eine Woche früher als geplant, konnte die PM 10 die Produktion wieder aufnehmen. Die ersten Tests mit „Stoff am Sieb“ wurden schon zwei Tage zuvor erfolgreich durchgeführt.

Die Vorstände der Laakirchen Papier AG, DI Mark Lunabba und Mag. Franz Baldauf, zeigen sich erleichtert: „Die erfolgreiche Wiederherstellung der PM 10 ist für unseren Standort und die weitere Unternehmensentwicklung von fundamentaler Bedeutung. Für die rasche, kompetente und unbürokratische Hilfe danken wir den Papier-Spezialisten der Siemens AG Österreich sehr herzlich.“


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