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Youtuber, Influencer, Kabarettist: Michael Buchinger gibt es jetzt zum Angreifen

Laura Voggeneder, 28.02.2019 17:50

LEONDING/WIEN. Michael Buchinger hat mehr als 155.000 Follower auf YouTube, auf Instagram folgen ihm mehr als 70.000 Abonnenten. In seinem Kabarettprogramm „Kurze Lügen, lange Beine“ kann man ihn ganz persönlich erleben. Tips hat ihn in Wien zum Kaffeetrinken getroffen und verlost 2x2 Karten für seinen Auftritt in der Kürnberghalle in Leonding am Donnerstag, 14. März.

Michael Buchinger erzählt in seinem Bühnenprogramm über kleine Lügen. Foto: Dominik Pichler
  1 / 4   Michael Buchinger erzählt in seinem Bühnenprogramm über kleine Lügen. Foto: Dominik Pichler

Tips: Du hast oft gesagt, dass du deiner Großmutter deinen Beruf nicht erklären kannst. Kannst du das noch immer nicht?

Michael Buchinger: Ja, das kann ich noch immer nicht, aber es passieren immer mehr Dinge, mit denen sie etwas anfangen kann, etwa das Buch oder das Kabarett. Das ist etwas Handfestes. Vor Kurzem war ich auch in der Barbara Karlich Show, darauf war sie stolz.

Tips: Influencer verdienen ihr Geld durch Kooperationen mit Firmen, also mit Werbung. Wie wählst du Kooperationen aus?

Buchinger: Mir ist wichtig, dass der Kunde und ich einen Mehrwert haben. Das muss glaubwürdig sein. Ich habe auch schon Kooperationen abgelehnt.

Tips: Du giltst als Vorreiter der Influencer-Szene in Österreich. Siehst du dich selbst auch so?

Buchinger: Nein, ich war einfach früh dran, das war mein Glück. Vor zehn Jahren habe ich damit begonnen, Sketches zu filmen und auf YouTube zu stellen. Ich war damals auf der Suche nach einem Hobby. Ich war weder sportlich noch musikalisch. Ich mache auch einen Podcast und bin auf Instagram, versuche aber auch, nicht zu viel zu posten. Es stresst mich auch, dass es so viele Kanäle gibt, die man bespielen muss. Ich mache auch nicht bei allem mit.

Tips: Ist „Kurze Lügen, lange Beine“ die Fortsetzung deines ersten Buchs „Der Letzte macht den Mund zu“?

Buchinger: Mein zweites Buch ist recht pikant, geht in die Tiefe und ist persönlicher. Beim Schreiben war mir das gar nicht so bewusst. Jedes Kapitel beschreibt eine Lüge, die ich erzählt habe, und die ich dann auflöse. Es geht um One-Night-Stands, Magersucht und Drogen.

Tips: Wie ging es dir damit, so persönliche Erlebnisse zu beschreiben?

Buchinger: Die Magersucht etwa ist schon zehn Jahre her, das ist in der Vergangenheit, das habe ich verarbeitet und jetzt kann ich darüber schreiben, ohne emotional zu werden. Ich sage mir dann, dass ich damit vielleicht jemandem helfen kann.

Tips: Du gibst als YouTuber, Blogger und Influencer generell viel Persönliches Preis.

Buchinger: Was ist so persönlich bei mir? Wenn ich über etwas schreibe, dann ist das schon vorbei und ich habe es verarbeitet. Wenn ich einen Streit mit meinem Freund hätte, dann würde ich nicht darüber reden. Über die Beziehung und meine Familie spreche ich nur am Rande. Ich möchte schon auch etwas für mich haben.

Tips: Was erwartet die Besucher bei deinem Bühnenprogramm?

Buchinger: Man kann mich auf der Bühne und danach besser kennenlernen. Das Programm dauert exklusive Pause 90 Minuten. In der ersten Hälfte erzähle ich sozusagen einen Schwank aus meinem Leben. Die zweite Hälfte ist an meine Hasslisten auf YouTube angelehnt. Ich lese auch kurz aus dem Buch. Danach kann man mich noch persönlich treffen. Die Meet-and-Greets dauern oft länger als das Programm selbst, aber viele wollen den persönlichen Kontakt und ich will den Zusehern auch etwas bieten für ihr Geld. Andere Blogger fahren zu Conventions, ich mache eben Kabarett.

Tips: War es für dich logisch, ein Bühnenprogramm zu schreiben? Hast du es selbst geschrieben?

Buchinger: Ich habe das Programm selbst geschrieben – das ist offenbar nicht selbstverständlich. Es war einfach der nächste Schritt. Viele wollten mich live erleben und viele meiner Vorbilder sind Standup-Comedians. Ich würde mir selbst einen Vorwurf machen, wenn ich es nicht versucht hätte. Ich mag auch, dass ich durch die Auftritte Fixpunkte in meinem Berufsleben habe. Bis 2020 habe ich Kabarett-Termine. Das ist für mich ungewöhnlich, aber angenehm.

Tips: Welche Ziele hast du?

Buchinger: Ich möchte künftig mehr im Bereich Film und Fernsehen arbeiten. Ich bin zwar kein gelernter Schauspieler, aber ist das nicht der Ablauf: Zuerst bist du Kabarettist, dann schreibst du ein Buch, dann bist du Schauspieler?


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