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Empörung über Zuteilung von etwa 3000 Schülern aus Linz-Land zur Region Eferding

Silke Kreilmayr, 02.02.2017 10:53

Linz-Land/Leonding. Die Stadtvertretung Leonding hat sich bereits im November einstimmig gegen die geplanten Umstrukturierungen des Landesschulrates ausgesprochen. In einer Resolution beharrte der Gemeinderat auf die Zugehörigkeit zur Bildungsregion Linz-Land. Dennoch werden die Pflichtschulen jetzt der Region Eferding zugeteilt.

Nur etwa 2400 Schüler umfasste der politische Bezirk Eferding, die Bildungsregion Eferding zählt nun cirka 5440 Schüler. Foto: Weihbold

LINZ-LAND. In der jüngsten Kollegiumssitzung des Landesschulrates haben ÖVP, FPÖ und Grüne die Verschiebung von genau 1612 Leondinger Schulkindern zur Pflichtschulinspektion Eferding beschlossen. Die SPÖ war als einzige Fraktion dagegen. Aufgrund der bereits vor einiger Zeit erfolgten Verlagerung von Hörsching, Wilhering, Pasching, Oftering und Kirchberg-Thening zur Pflichtschulinspektion Eferding sind mittlerweile deutlich mehr Linz-Land-Schulkinder im Sprengel „Eferding“ als Eferdinger Schulkinder. Das Verhältnis beträgt etwa 3000 Kinder aus Linz-Land zu 2400 aus Eferding.

Erbost darüber zeigt sich nicht nur Leondings Bürgermeister Walter Brunner, sondern auch Landtagsabgeordnete Gisela Peutlberger-Naderer (SPÖ): „Als Abgeordnete dieses großen Bezirks sehe ich nicht ein, dass mehr Schulkinder aus Linz-Land Eferding zugeordnet werden, als es Eferdinger Schulkinder gibt. Wenn der Bezirk für den Aufwand zu groß ist, kann es ja zwei Pflichtschulinspektoren geben. Dafür könnte man Eferding und Grieskrichen zusammenlegen, da besteht ein ganz anderes Nahverhältnis“. Dies hätte ja auch bei den Bezirkshauptmannschaften geklappt. „Aber hier wird der Bezirk Linz-Land weiter zerrissen, nur um den Posten des Eferdinger Pflichtschulinspektors abzusichern“. Kurios findet die Abgeordnete auch, dass für die Sonderschulen und das Polytechnikum hingegen weiterhin der Inspektor aus Linz-Land zuständig ist. „Im Schulzentrum Hart, wo es verschiedene Schulformen gibt, müssen sich nun beide Inspektoren die Hand schütteln. Das ist doch ein Schildbürgerstreich“, so Peutlberger-Naderer.

Leondings Bürgermeister hatte zu Redaktionsschluss noch keine offizielle Information über diese Entscheidung und wollte sich daher auch nicht äußern, im Vorfeld ging er aber vehement gegen diese Vorhaben vor: „Die Leondinger Bevölkerung identifiziert sich mit dem Bezirk Linz-Land und hat keinerlei Berührungspunkte zum Bezirk Eferding beziehungsweise Eferding-Grieskrichen“, so Brunner.

Der Landesschulrat verteidigt das Vorgehen und sieht darin nur Vorteile. „Die Bildungsregionen sind nun von der Größe her viel ausgewogener. Das Betreuungsverhältnis ist dadurch viel besser, davon profitieren alle“, sagt Karl Steinparz, Sprecher des Landesschulrates OÖ. 

Vor der Reform: Einteilung nach politischen Bezirken, Je 1 Schulinspektor zuständig für:

Politischer Bezirk Eferding:

  • Einwohner: 32.538
  • Pflichtschulen: 19
  • Schüler: 2407
  • Lehrer: 327

Politischer Bezirk Linz-Land:

  • Einwohner: 145.019
  • Schulen: 55
  • Schüler: 9730
  • Lehrer: 1262

Neu: Aufteilung nach Bildungsregionen, je 1 Schulinspektor zuständig für:

Bildungsregion Eferding:

  • Einwohner: 83.680
  • Schulen: 38 
  • Schüler: 5441
  • Lehrer: 706

Bildungsregion Linz-Land:

  • Einwohner: 93.877
  • Schulen:  36
  • Schüler: 6696
  • Lehrer: 883

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