"Edelsteinelfen – Das Amethystamulett“ von Sophie Leitinger
LEONDING. Die Gewinner des Kinder-Geschichtenwettbewerbs von Tips und OÖ Familienbund stehen fest: Dabei hat sich unter anderem Sophie Leitinger aus Leonding mit ihrer Geschichte gegen rund 200 Nachwuchsaautoren durchgesetzt - keine leichte Aufgabe.
Die Autorin Claudia Edermayer hatte einen packenden Geschichtenanfang verfasst. Fantasievolle Kids konnten ihre Fortsetzungen an den OÖ Familienbund senden. Die besten acht wurden ausgezeichnet und werden von Tips veröffentlicht.
Der Anfang der Geschichte... - von Claudia Edermayer
„Mikauz, wo bist du?“, ruft Zwölf. „Ich hab dir dein Lieblingsfressen mitgebracht.“ Der Elf schüttelt den Beutel mit gerösteten Käfern. „Miiiikauz!“ Schon seit Sonnenaufgang suchen Zwölf und seine Kameraden nach der Elfenkatze. Doch das Haustier der Elfenkönigin Elvira ist wie vom Erdboden verschluckt. „Ich habe ihre Fährte entdeckt!“, ruft Betula aufgeregt. „Schau, hier am Grenzbaum. Die Kratzspuren sind noch ganz frisch. Wahrscheinlich ist sie Elvira gefolgt. Mikauz hat sich gestern große Sorgen um unsere Königin gemacht.“ Nachdenklich betrachtet Zwölf den Krallenabdruck in der Rinde.
...die Fortsetzung - von Sophie Leitinger
„Seltsam“, murmelt Zwölf, „wo ist Mikauz denn jetzt hin?“ „Daaa!“, ruft Katina plötzlich. Am Erdfleck ist ein Abdruck, Mikauz muss vom Baum gesprungen sein. „Schaut mal, da ist noch einer und noch einer. Wir müssen den Spuren folgen“, ruft Zwölf. „Aber Mikauz kann irgendwo sein, das ist viel zu anstrengend“, meint Betula.
„Dann holen wir eben unsere Einhörner und los geht“s“, sagt Trajana. Ein paar Minuten später reiten alle den Spuren entlang. Nach einiger Zeit kommen sie an einen Fluss.
Sofort beginnen die Einhörner zu trinken und Katina sagt: „Ich habe so einen großen Hunger.“ „Und ich einen Durst“, sagt nun Trajana. Zum Glück hat Zwölf daran gedacht und teilt jetzt Wasser und Brote aus. Als alle satt waren, ruft Kimbalia aufgeregt: „Die Spuren sind weg.“
Auf einmal entdeckt Trajana die Spuren auf der anderen Seite und meint, die Spuren sind auf der anderen Seite vom Fluss. „Wir müssen da drüber springen“, sagt Betula.
„Aber der Fluss ist so breit, das schaffen wir nie“, ruft Nonia ängstlich. „Wir müssen es schaffen“, meint Henralia. „Ich probiere es als erstes“, sagt Zwölf. Sein Einhorn nimmt Anlauf und schon ist es drüben. Jetzt springen alle anderen über den Fluss und mit kurzem Zögern hat es auch Nonia geschafft.
Gemütlich ritten sie weiter. Sie ritten tiefer und tiefer und tiefer in den Wald. Doch auf einmal stoppte Zwölf. „Wir können nicht weiter“, sagt er. „Die Bäume wachsen so dicht nebeneinander, da kommen wir nie durch“, ruft Kimbalia. Alle riefen wild durcheinander. Da hatte Trajana eine Idee. „Wozu haben wir denn unsere Einhörner“, sagte sie. „Unsere Einhörner können die Bäume auseinander zaubern“, meinte sie.
„Super Idee“, sagte auch Katina. „Aber jeder von uns braucht einen klitzekleinen Amethyst, sonst geht das nicht“, ruft Zwölf. „Aber wo sollen wir jetzt Amethyste herbekommen?“, fragt Nonia. „Ich weiß es“, sagt Kimbalia. „Ich habe mal gelesen, wenn man weit in Baumlöcher greift, sind dann unzählige Amethyste drin.“ „Aber was nützt uns das?“, fragte Betula. „Hier ist ein Astloch“, ruft Kimbalia. „Dann greif sofort rein“, ruft Nonia. „Ich probier´s“, meint Kimbalia.
Und tatsächlich, als Kimbalia ihre Hand herauszieht, hat sie Amethyste in der Hand.
Schnell nimmt sich jeder einen. „So“, ruft Zwölf, „jetzt müssen wir die Amethyste an die Spitze der Hörner von den Einhörnern legen und drei Mal leise flüstern: ,Zaubere die Bäume auseinander´,“ Also legten sie die Amethyste auf das Horn und flüsterten drei Mal „ZAUBERE DIE BÄUME ASUEINANDER“. Ein paar Sekunden später bildete sich ein schmaler Pfad. „Auf dem Pfad sind Mikauz´ Spuren“, ruft Katina. „Zum Glück, sonst wären wir ja falsch“, sagt Nonia. Gemeinsam ritten sie wieder los. Der Pfad war nicht lang. Kaum war die letzte draußen und wieder am Waldboden, schloss sich der Pfad. „Am Waldboden sind Mikauz´ Spuren viel deutlicher zu erkennen“, sagt Zwölf.
„Ja deswegen können wir viel deutlicher erkennen, wo wir hin müssen“, meint Betula froh.
Langsam wurde es dunkel. „Wir müssen unsere Taschenlampen einschalten“, ruft Kimbalia. „Du hast Recht“, sagt Zwölf, sonst sehen wir nichts, mehr.“ Also holte jeder seine Taschenlampe aus der Hosentasche und knipste sie an. „Mir ist kalt“, sagte Trajana. „Mir auch“, sagte Kimbalia. Also holte Zwölf alle Jacken aus seinem Rucksack. Schnell zog sich jeder seine Jacke an. Betula schaute auf ihre Uhr. „Es ist schon neun Uhr nachts.“ „Oh“, sagte Nonia, „deswegen bin ich so müde.“ „Ich bin ja auch müde“, sagte Zwölf, „aber wir müssen etwas Besseres zum Schlafen finden.“
Nach ungefähr zehn Minuten meinte Nonia: „Wie wäre es, wenn wir uns unter diese dicke Eiche legen? Schaut mal, der Boden ist voller Moos, das kann nur gemütlich sein.“ „Hier ist wirklich der perfekte Platz“, sagte nun auch Zwölf. Also holte jeder seinen Schlafsack aus dem Rucksack von Zwölf und breitete ihn am Moos aus. Dann schlüpfte jeder in seinen Pyjama. Dann aßen alle noch ein bisschen Jause, dir Zwölf mitgenommen hatte. Als alle satt waren, nahmen sie den Führstrick und suchten einen Platz, wo sie ihre Einhörner anbinden konnten. „Wie wäre es mit dem Ast?“, Betula zeigte auf einen tollen Ast. Schnell banden sie ihre Einhörner an. Dann krochen alle in ihre Schlafsäcke und schliefen ein.
Als sie aufwachten, stiegen sie wieder schnell auf ihre Einhörner. Sie folgten der Spur, doch nach einer Viertelstunde waren die Spuren verschwunden. „Wo sind die Spuren?“, fragt Betula. „Die Spuren gibt es nicht mehr, seht ihr den nicht, wer hinten steht?“, fragt Trajana glücklich. „Nein wer denn?“, fragt Betula.
„Mikauz! Jetzt sehe ich ihn auch“, ruft Zwölf. „Kommt, lasst uns zu ihm reiten“, ruft Betula. In Nullkommanichts sind alle bei Mikauz. „Aber eines verstehe ich nicht“, sagt Nonia. „wo ist Elvira?“ „Weiß ich nicht“, sagt Zwölf, aber es ist wirklich komisch.“
„Ich bin hier“, kam plötzlich Elviras Stimme aus dem Waldsumpf. „Wieso kommst du nicht zu uns?“,
fragte Trajana. „Ich steckte hier im Schlamm fest“, antwortete Elvira, „und ich habe so einen großen Hunger und Durst. Außerdem habe ich Angst, hier nie wieder rauszukommen.“ In dem Moment, als Elvira das sagte, rannte Mikauz zu ihr und sprang in ihre Arme. „Also verhungern wirst du nicht“ , sagte Nonia. „Zwölf hat etwas Leckeres mitgebracht. Und für dich, Mikauz, gibt es geröstete Käfer. Und steckenbleiben wirst du auch nicht“, sagt Trajana, „wir sind mit unseren Einhörnern da.“
„Zum Glück“, sagt Elvira. „Aber wie sollen wir sie befreien?“, fragt Zwölf. „Wir gar nicht“, sagt Nonia, „sondern unsere Einhörner.“ „Okay dann, wie sollen unsere Einhörner dich befreien?“, fragt Zwölf zum zweiten Mal. „Ihr müsst euch auf eure Einhörner setzen und die Einhörner müssen mit ihren Hörnern ein Herz formen, dann müsst ihr laut meinen Namen sagen, bis die Hörner tiefgolden zu glühen beginnen.“ Schnell sitzen alle auf und die Einhörner formen ein Herz. Dann sagen alle laut: „ELVIRA ELVIRA“. Ein tiefgold glühendes Herz liegt vor ihnen.
Schließlich verblassen die Hörner und alle schauen zu Elvira. Sie steht auf einem riesengroßen Amethyst in der Mitte des Sumpfes. Der Amethyst bewegt sich zum Ende des Sumpfes und Elvira steigt ab. „Nichts wie nach Hause“, sagte sie. „Ich verrate euch einen Geheimweg.“ Als alle im Schloss sind, holt Elvira die leckersten Sachen: Erdbeeren, Kirschen und Kuchen. Draußen stellt sie alles auf einen Tisch. „Wir machen ein Fest, weil ihr mich gerettet habt.“ Mit Musik, Tanz und Essen feiern sie den Tag. Am Ende sagt Elvira zu allen: „Ich will euch etwas schenken: Ein Amethysramulett.“
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