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Leondings Bürgermeister Walter Brunner gibt Rücktritt bekannt

Silke Kreilmayr, 12.02.2019 15:12

LEONDING. Am Dienstag um 14 Uhr hat Walter Brunner seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Leondings erste Vizebürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek übernimmt ab März die Amtsgeschäfte interimistisch.   

Walter Brunner übergibt das Bürgermeisteramt an seine Vizebürgermeisterin, Sabine Naderer-Jelinek. Damit übernimmt die 37-jährige das Ruder in der viertgrößten Stadt Oberösterreichs Foto: Weihbold

Wäre Brunner erst im September gegangen, hätte der Leondinger Gemeinderat den nächsten Bürgermeister bestimmen können. So können die Leondinger ihren Bürgermeister direkt wählen. „Der Weg über die direkte Demokratie in der Stadt ist der bessere“, sagt Brunner bei der Pressekonferenz am Dienstag.

Zumal die SPÖ nicht die Mehrheit im Gemeinderat hat, es gibt auch keinen Koalitionspakt, hier herrscht ein freies Spiel der Kräfte. 

Der 71-jährige Brunner war elf Jahre lang Bürgermeister. „Ich gehe, weil ich will, nicht, weil ich muss - das ist ein gutes Gefühl. Und ich gehe jetzt, weil ich meiner Nachfolge ermöglichen möchte, sich gut einzuarbeiten, bevor 2021 wieder Bürgermeisterwahlen gemeinsam mit den Landtagswahlen anstehen.“

SPÖ-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer nahm umgehend dazu Stellung: „Walter Brunner hat als Bürgermeister elf Jahre lang hervorragende Arbeit geleistet, viele Projekte verwirklicht und aus Leonding eine überaus lebenswerte Stadt gemacht. Es ist verständlich, dass er jetzt – mit 71 Jahren – kürzertreten will.“

Wählt Leonding bei der EU-Wahl auch den Bürgermeister?

Ein Wahltermin steht noch nicht fest. Dass er aus Gründen der raschen Abwicklung aber mit der EU-Wahl zusammengelegt wird, will Sabine Naderer-Jelinek nicht ausschließen: „Natürlich wäre das sinnvoll, man wird sehen“. Den Wahlkampf will die 37-Jährige möglichst Bürgernahe anlegen. „Ich muss raus in die Stadtteile, und natürlich auch zu den Haushalten. Davon haben wir 11.000, das ist ein ambitioniertes Ziel“, so Naderer-Jelinek. Viele davon will sie mit ihrer Vespa ansteuern. 

Naderer-Jelinek ist seit sechs Jahren Vizebürgermeisterin. „Natürlich hab ich seit damals damit gerechnet, dass irgendwann der Tag kommen wird. Ich war daher von Anfang an in alle Projekte eingebunden. Sei es in die Verhandlungen mit den ÖBB wegen der Einhausung oder in das anstehende Projekt Bildungscampus, um nur zwei Beispiele zu nennen“. 

Brunner: „Ich laufe keinesfalls vor den ÖBB davon“

Was Walter Brunner bei der Pressekonferenz noch wichtig war zu sagen: „Ich laufe keinesfalls vor den ÖBB davon, falls das jemand glaubt. Das Thema ist ausverhandelt, es gibt nichts mehr hinzuzufügen. Wir haben hier alles in die Wege geleitet, was möglich war. Ob bei den weiteren Gesprächen mit den ÖBB ich oder meine Nachfolgerin als Ansprechpartner dabei sind, spielt keine Rolle mehr“. 

Neben der Einhausung liegt in der Stadt Leonding eine große Herausforderung auch bei der Kinderbetreuung. Sabine Naderer-Jelinek, die selber eine 1,5 Jahre alte Tochter hat, liegt das Thema besonders am Herzen. Bestens unterstütz bei der Kinderbetreuung fühlt sich die junge Mutter jedenfalls von ihrem Mann und ihren Eltern. „Ich habe diesen Schritt mit meiner Familie besprochen und alle stehen hundertprozentig hinter mir“. 

Mit hundertprozentiger Zustimmung wurde Sabine Naderer-Jelinek am Montag Abend auch in den Gremien der SPÖ zur interimistischen Nachfolgerin gewählt. Auch darauf, dass sie die nächste auserwählte Kandidatin der SPÖ bei den nächsten Bürgermeisterwahlen sein wird, hat man sich einstimmig verständigt.

Mit den Worten „Wir kennen sie und wir wissen, dass sie das gut machen wird“, schloss Walter Brunner - nicht ungerührt - die Pressekonferenz. 


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