TRAUN. Die Rettungsschwimmerin Sandra Grünwald von der Österreichischen Wasserrettung hat am Montag am Oedter See in Traun einen fünfjährigen Buben vor dem Ertrinken gerettet.
Gegen 19 Uhr bemerkte Sandra Grünwald, Rettungsschwimmerin der Österreichischen Wasserrettung, ein kleines Kind, das unbegleitet im Uferbereich spielte. Nur wenige Augenblicke später war der Bub bereits ins tiefere Wasser gelangt und kämpfte verzweifelt darum nicht unterzugehen. Da sich das Drama in der Nähe der Dienstelle der Wasserrettung abspielte, war die Rettungsschwimmerin nach ein paar Sekunden an der Unglücksstelle und konnte ihn aus dem Wasser bergen. Erst in diesem Moment wurden die Eltern auf den Vorfall aufmerksam.
Bub hatte doppelt Glück
Dabei hatte der Bub doppelt Glück, dass sein Ausflug ohne schlimme Konsequenzen blieb. Unter der Woche ist die Dienststelle der Österreichischen Wasserrettung für gewöhnlich nicht besetzt, doch Sandra Grünwald und ihre drei Kameradinnen hatten sich entschlossen, an diesem heißen Badetage ihrer ehrenamtliche nTätigkeit als Rettungsschwimmerinnen am Badesee Oedt nachzugehen. Hätte der Fünfjährige den See an einer anderen Stelle aufgesucht, außerhalb der Sichtweite der Dienststelle, wäre er womöglich unbemerkt ertrunken.
Zahlreiche Badeunfälle mit Kindern
Anfang der heurigen Badesaison beschäftigten zahlreiche Ertrinkungsunfälle mit Kleinkindern österreichweit die Menschen. Der überaus größte Teil dieser Unfälle tritt im privaten Umfeld auf und in den meisten Fällen sind die Eltern bzw. Aufsichtspersonen weniger als fünf Meter entfernt.
Dabei wird völlig unterschätzt, dass besonders Kleinkinder in eine Art Schockstarre verfallen können, wenn der Kopf unter Wasser gerät – das Ertrinken erfolgt absolut geräuschlos, kein Abwehrkampf, kein Plätschern alarmiert die Umstehenden. Darüber hinaus können Kleinkinder ihren Kopf nicht mehr selbst aus dem Wasser heben, es reicht daher schon ein Planschbecken mit knöcheltiefem Wasser.
Niemals unbeaufsichtigt
Deshalb sollten Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasserflächen, Planschbecken oder Badewannen bleiben. Und auch bei älteren Kindern gilt besondere Vorsicht – Schwimmreifen und Schwimmflügel sind kein hundertprozentiger Schutz vor dem Ertrinken. Besonders ungeübte Schwimmer können durch unabsichtliches Wasserschlucken in Panik geraten und verzweifelt nach Luft ringen – und wer keine Luft mehr zum Atmen hat, kann auch nicht mehr um Hilfe schreien. In Europa ist das Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Weitere Informationen und Sicherhetistipps gibt es in der Broschüre „Spass im Nass“ auf der Homepage der Österreichischen Wasserrettung LV Oberösterreich.
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