„Lauter Fremde!“: Livia Klingl liest aus ihrem Roman zur Flüchtlingskrise
TRAUN. In ihrem Buch „Lauter Fremde! – Wie der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbricht“ enttarnt die Autorin und ehemalige Kriegs- und Krisenberichterstatterin Livia Klingl Vorurteile gegenüber Flüchtlingen als bloße Ausreden der Bürger, um von wirklichen Problemen abzulenken.
Für ihre Analyse hat Livia Klingl 21 Interviews zum Thema Fremdheit und Fremdsein geführt und Portraits der Befragten erstellt. In der gespaltenen Gesellschaft sieht sie auf der einen Seite jene Menschen, die für mehr Miteinander, mehr Solidarität und mehr Offenheit eintreten. Ihnen gegenüber stehen jene Menschen, die zurück möchten in die „gute, alte Zeit“, als es noch keine Globalisierung, keine Flüchtlinge und keine Angst vor sozialem Abstieg gab. Diese Bruchlinien würden sich selbst durch Familien und Freundschaften ziehen. Flüchtlinge würden als Sündenböcke für alles, was im Land schiefläuft, abgestempelt werden. Klingl zeigt in ihrem Buch auf, dass die Vorurteile oft nur eine Ausrede seien, sich nicht mit wirklichen Problemen beschäftigen zu müssen.
Ausgezeichnete Autorin
Die 1956 in Wien geborene Autorin Livia Klingl arbeitete mehr als 20 Jahre als Kriegsberichterstatterin vom Balkan, Afghanistan, Irak, Iran und Libanon und leitete neun Jahre das Außenpolitik-Ressort im Kurier. Sie wurde mit dem Österreichischen Staatspreis für ihre publizistische Leistung ausgezeichnet.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden