
LEONDING/ANSFELDEN. Das Wiener Liedermacher-Duo Christoph und Lollo ist bekannt für seine gesellschaftskritischen Texte, die mit spitzer Zunge vorgetragen auch vor der Politik nicht Halt machen. Bei ihrer aktuellen Tour spielen sie aber ausschließlich ihre legendären „Skispringerlieder“, mit denen sie zu Beginn ihrer Karriere drei Alben gefüllt haben. Tips hat sie vor ihren Auftritten im Leondinger Rathauskeller am 25. Februar und im Ansfeldner ABC am 3. März zu einem Gespräch getroffen.
Musikalisch haben die beiden ganz zufällig in der Schule zueinander gefunden. „Auf einer Projektwoche haben wir mal zum Spaß gemeinsam musiziert, aber hatten nie den Plan, eine Band zu werden. Das hat sich irgendwie so ergeben. Auf einer Geburtstagsfeier haben wir dann einmal gemeinsam ein Lied gesungen. Das war dann sowas wie ,The Beginning‘“, geben Christoph und Lollo Einblicke in eine Zeit, als eine Karriere als Musiker noch in weiter Ferne lag. Ins Rollen kam diese erst, als Lollo von einem „Open Recording Day“ eines Tonstudios gelesen hatte und das einmal ausprobieren wollte, weil er dort noch nie war. „Da haben wir eben ein Lied aufgenommen und das dann an Stermann und Grissemann ans Radio geschickt. Und die haben es gespielt, und schon waren wir eine Band.“ Aufgrund des Erfolgs in der Sendung „Salon Helga“ hat sich das dann schnell entwickelt und Form angenommen.
Lieder über „groteskes Hobby“
Und da dieses Lied eben zufällig von einem Skispringer gehandelt hatte, blieben sie konsequent dabei. „Wir hätten auch ein Lied über großbusige Frauen singen können, dann würden wir jetzt nur über großbusige Frauen singen.“ Obwohl sie nicht viel Bezug zum Skispringen haben, fanden sie es skurril genug. Außerdem gebe es viele Athleten mit sehr lustigen Namen. „Überhaupt ist Skisprung an sich schon ein groteskes Hobby und die Sachen, die wir singen, stimmen natürlich gar nicht. Wir singen da ja irgendwas, aber trotzdem hat sich das irgendwie gut geeignet.“
Thematischer Wechsel
Nach drei legendären Alben mit Skispringerliedern wandte sich das Duo kritischeren Themen zu: „Das Feld ist uns dann doch etwas zu eng geworden, auch wenn man dem Skispringer eh alles in den Mund legen kann.“ Außerdem sehen sie es als Verschwendung, wenn Musiker vor riesigem Publikum auftreten, das jedes Wort mitsingt, aber der Text einfach kompletter Topfen ist. „Wenn man schon einen Text schreibt, kann ja durchaus ein Inhalt drin sein. Ein bisschen Arbeit kann man sich ja machen.“ Außerdem gebe es ja oft Themen, die einen aufregen, und dann freut man sich, wenn man auf einer Bühne stehen und darüber singen darf. So sind sie nach und nach immer politischer geworden und besetzen damit im Kabarett-Land Österreich erfolgreich eine musikalische Nische.
Back to the Roots
„Bei dieser Tournee, wo wir ja wieder nur Skispringerlieder singen, habe ich mich ein bisschen davor gefürchtet, so Banales zu singen und nicht über ernste Dinge oder Themen, die die Menschen bewegen, über die wir sonst so singen. Aber mittlerweile find ich das ganz lustig, so Skispringerlieder zu singen. Ich kann jetzt Schlagersänger ganz gut verstehen, dass das Spaß macht.“
Stammgäste in Leonding
Christoph und Lollo treten bereits zum wiederholten Male in Leonding auf und haben daran nur gute Erinnerungen: „Ich hab es immer super gefunden, dort aufzutreten mit den Säulen. Und es war immer ein sehr gut gelauntes Publikum, soweit ich mich erinnere.“ Ein Ziel der beiden wäre es, einmal alle Skispringerlieder bei einem Konzert zu spielen. Das wird dann jedoch ein sehr langer Abend. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja im Leondinger Rathauskeller so weit. „Einmal sollte es uns gelingen, sozusagen das Gesamtwerk zum Besten zu geben“, freut sich das Duo schon auf seine Auftritte in Linz-Land.