„One Last Glance“-Leadsänger legt Solodebüt als Rapper hin

Redaktion Linz Tips Redaktion Redaktion Linz, 15.03.2023 09:10 Uhr

ANSFELDEN. Felix Larcher ist als Mitglied der Rockband „One Last Glance“ bekannt. Im Jahr 2021 stand der gebürtige Ansfeldner mit einer Eminem-Nummer im Finale von Starmania. Der Sprechgesang hat es Larcher seither angetan: Sein erster eigener Rap-Song „Eigentlich ganz gut“ erscheint am Freitag, 17. März. Keine leichte Kost, denn: „Fex Aimé“ nutzt seinen Song, um mit Tabus im Hinblick auf Depression und Suizidgedanken zu brechen.

Felix Larcher - bekannt als Leadsänger der Linzer Band „One Last Glance“ - veröffentlicht am 17. März (Freitag) seinen ersten eignen Song. Dabei sorgt der gebürtige Ansfeldner gleich für zwei Überraschungen: Einerseits bewegt sich Larcher in neuem musikalischen Terrain. Unter dem Künstlernamen „Fex Aimé“ will er die Deutschrap-Szene aufmischen.

Die Songtexte des 23-Jährigen lassen jegliche Stereotypen des umstrittenen Genres jedoch hinter sich: „Es gibt schon genug Nutten-Koks-Rap und da braucht es nicht noch mehr davon“, so Larcher. Stattdessen nutzt er sein Debüt als Rapper, um psychische Krankheiten auf ungeschönte Weise zu thematisieren.

Eigene Rap-Lieder aus Gaudi entstanden

„Mach mal mehr mit Rap, das steht dir irgendwie“, hörte Felix Larcher nach seiner Teilnahme bei Starmania einige Male. Im Finale der Castingshow performte der damals 21-Jährige „Lose Yourself“ von Rapper Eminem. Gesagt, getan: Spaßhalber fing Larcher an, ein paar Rap-Strophen zu schreiben und die dazugehörigen Beats zu programmieren – ohne, dass er „irgendeinen genauen Plan hatte, wie das klingen soll“.

Mit der Hilfe von Bandkollege und Schlagzeuger Simon Pernegger konnte Larcher aus verschiedenen Text- und Soundschnipseln seine ersten eigenen Solo-Nummern basteln. Am 17. März erscheint „Eigentlich ganz gut“ – der erste von mittlerweile fünf einigermaßen fertigen Rap-Songs.

Tiefsinnigkeit statt Klischee-Rap

Für den Startschuss der Karriere als Rapper musste ein geeigneter Künstlername her: Larcher wird unter dem Pseudonym „Fex Aimé“ veröffentlichen. Eine simple Kombination aus Spitz- und Zweitnamen, die er seinem Producer zu verdanken hat. „Mir ist nichts Besseres eingefallen“, gesteht Larcher schmunzelnd.

Weitaus mehr Tiefgang bietet der erste Release von Fex Aimé: Sexismus, Brunftgebrüll und Hassrede – womit im Rap üblicherweise nicht gespart wird – haben keinen Platz. Stattdessen hat sich Larcher einem ernsten Thema angenommen: Der Song handelt von der Lebensrealität depressiver und suizidgefährdeter Menschen. „Ein richtiges ‚I drah mi ham‘ Lied“, beschreibt Felix die teils überraschend brutale Ehrlichkeit seiner Rap-Texte.

„Betroffene sollen sich verstanden fühlen“

Larcher ist es ein großes Anliegen, der Stigmatisierung von psychischen Krankheiten entgegenzuwirken. Aus eigener Erfahrung wisse er, wie wichtig es ist, „dass man darüber reden darf und dass es nicht so ein Tabu-Thema ist“. Außerdem kritisiert Fex Aimé in „Eigentlich ganz gut“ den mangelnden Stellenwert mentaler Gesundheit in der Gesellschaft. „Wenn jemand höchst suizidal ist, dann kann es nicht sein, dass man über zwei Monate auf einen Therapie-Termin warten muss“, so der Ansfeldner.

Mit „Eigentlich ganz gut“ will Larcher jedoch nicht nur Sichtbarkeit schaffen. Betroffenen sollen verstehen, dass sie mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht alleine sind. „Ich möchte einfach, dass sich die Leute verstanden fühlen“, betont er. In schwierigen Phasen höre er selbst gerne Songs, in denen Künstler ihren „ganzen Scheiß abladen“. So zum Beispiel die Musik von Deutschrapper Crystal F, die für Larchers Songwriting-Prozess eine große Inspiration war.

Spannung steigt vor Solodebüt

Mit „One Last Glance“ wird Larcher weiterhin das Rock-Genre bedienen – dort habe er jedoch das Gefühl, dass man schnell einmal die gleichen Sachen macht. „Im Rap kann ich mich musikalisch und textmäßig so ausleben, wie ich mir das vorstelle“, erzählt der junge Ansfeldner. Obwohl er mit seinen ersten Rap-Nummern sehr zufrieden ist, steigt die Aufregung vor dem Release am 17. März. Larcher ist gespannt, wie der Song angenommen wird. Eine wichtige Botschaft an alle Hörer: „Wenn ihr euch so fühlt wie in dem Lied, dann geht bitte in Therapie, lasst euch helfen!“

Es bleibt nicht ausschließlich bei Tiefsinnigem: „Der nächste Song wird ein bisschen mehr in Richtung Party gehen“, verrät der Rap-Newcomer. Konzerte sind bislang noch nicht in Planung – das soll sich bald ändern, denn: „Wenn dir die Leute deine eigenen Lieder entgegenschreien, hat das schon etwas“. Vor allem will Larcher den Spaß an der Musik nicht verlieren. Ein paar Platzierungen auf der Streaming-Plattform Spotify würden den frischgebackenen Solokünstler ebenfalls freuen. „Ich bin sehr gespannt, was mit dem Projekt Rap noch alles möglich sein wird“, so Fex Aimé.

Hilfsangebote für Menschen in schwierigen Lebenssituationen:

Die Krisenhilfe OÖ steht Menschen mit psychischen Problemen rund um die Uhr unter 0732 2177 zur Verfügung. Mehr auf www.krisenhilfeooe.at

Die Telefonseelsorge steht unter der Notrufnummer 142 täglich von 0-24 Uhr für Menschen in einer schwierigen Lebenssituation oder in Krisenzeiten zur Verfügung.

Weitere Hilfsangebote in OÖ finden betroffene wie auch Angehörige auch auf www.bleibbeiuns.at

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