Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Das Original aus Traun: Ingenieur Sebastian Auer, der Unermüdliche

Laura Voggeneder, 18.06.2018 17:25

TRAUN. „Für das, was man macht, muss man geboren sein, das kann man nicht lernen.“ Das ist eine der vielen Lebensweisheiten des Ingenieurs und Erfinders Sebastian Auer. Wer den 95-Jährigen und seine bald 90-jährige Frau Theresia besucht, braucht Zeit, denn die beiden haben viel zu erzählen.

Sebastian wurde am 22. Oktober 1922 und Theresia am 21. Juni 1928 in der Batschka geboren, einer Region, die im heutigen Ungarn und Serbien liegt. Nur wenige Kilometer voneindander wuchsen sie auf. Seit 71 Jahren sind sie verheiratet, sie haben drei Kinder.

Theresia war immer der „Finanzminister“, sagt Sebastian Auer, denn bei ihm selbst war Geld nicht gut aufgehoben. Auer hatte kostspielige Hobbys, nämlich das Sammeln und Reparieren alter Radio-, Fernseh- und Musikspielgeräte, Uhren und Filmvorführgeräte. Er besaß auch einen Borgward-Oldtimer, den er repariert, saniert und gerne gefahren hat.

„Ich habe das Geld für mein Hobby ausgegeben. Ein anderer hätte das Geld wohl für seine Frau ausgegeben“, sagt Sebastian Auer lachend.

Brotberuf und Bastlerei

Beruflich war Auer als Spengler, später in den Linzer Stickstoffwerken, die später zur Chemie Linz AG wurden, und bis zur Pensionierung 17 Jahre lang als Betriebsingenieur bei der Firma Heinisch in Traun tätig.

Schon vor 25 Jahren hatte Auer eine Radioausstellung im Schloss Traun. Zwar hätten sich mehrere Museumsleiter und Landespolitiker um die Ausstelung bemüht, endgültig verkauft wurde die Sammlung dann an das Oberösterreichische Landesmuseum.

2001 kaufte das Oberösterreichische Landesmuseum Auers mehr als 800 Stücke umfassende Radiosammlung. 2002 wurde den die wertvollen Sammlerstücke, darunter Telefunken-Radios, ein Polyfon,  Fultograph, Ein Teil davon ist in der Dauerausstellung des Schlossmuseum Linz zu sehen.

Einfallsreichtum

Dort kann man auch den Volvo betrachten, in dem er seine größte Errungenschaft eingebaut hat: den Tempomat. 1974 präsentierte er die Vorrichtung auf der Weltmesse der Erfindungen in Brüssel und wurde dort mit der welthöchsten Auszeichnung für eine Erfindung geehrt. Das Patent dafür hat er aber nie verkauft. „Da war ich zu wenig dahinter“, gesteht Auer ein, „und gebaut haben dann die Amerikaner.“ Auer wurde oft als Spinner abgetan, was ihn aber nicht von seiner Leidenschaft für die Technik abbrachte – auch wenn der große Ruhm ausgeblieben ist. Das sei bei österreichischen Erfindern oft so gewesen, sagt Auer.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden