Harald Limberger: Der Künstler aus Leidenschaft prägte die Szene Ansfeldens
ANSFELDEN. Harald Limberger hat vor mehr als 50 Jahren nach Ansfelden geheiratet und hat dort seine Spuren hinterlassen. Er hat nicht nur die Galerie im Gemeindeamt (GIGA) gegründet, sondern war über viele Jahre Ansprechpartner für Stadtverantwortliche und Künstler. 2019 will er zu seinem 75. Geburtstag noch einmal eine Ausstellung halten.
Vor rund 39 Jahren wurde die Galerie im Gemeindeamt auf Initiative des Hobbymalers Harald Limberger gegründet. Bis vor drei Jahren hat er die Galerie koordiniert – bis heute werden dort Werke von Hobbymalern und professionellen Künstlern ausgestellt. Er selbst wird nächstes Jahr anlässlich seines 75. Geburtstags noch einmal eigene Werke zeigen. In seinem Atelier hat er hunderte Acryl- und Aquarellbilder, die er zeigen könnte.
Limberger ist Autodidakt. Zwar habe sein Vater viel gemalt, „aber die Farben durfte ich nie angreifen“, erzählt Limberger. Harald Limberger ist das dritte von acht Kindern und ist im Micheldorf im Kremstal aufgewachsen. Den Hang zur Kunst habe er in den Genen – und auch an seine Kinder und Enkel weitergegeben.
Umtriebig
Neben der Galerie im Gemeindeamt hat Limberger auch die örtliche Künstlergemeinschaft geleitet. Auch dieses Amt hat er zurückgelegt. „Man muss die Ämter rechtzeitig zurücklegen. Unser Totengräber hat zu mir gesagt, er gräbt mich nicht aus“, sagt Limberger lachend. Nur schwer habe er Anfragen ausschlagen können: „Ich habe nämlich eine Krankheit. Ich kann nicht „nein“ sagen.“
Auftragsarbeiten hat Limberger aber nie gemacht. Er male nur für sich. Wenn es jemandem gefällt, dann sei das schön. Wenn jemand ein Werk kauft, sei das noch schöner. Auf mehreren Reisen ins deutsche Rheinland-Pfalz hat Limberger viele Werke verkauft. Auch in Wien konnte er Malereien verkaufen, aber das Geld war nie Hauptmotiv.
Limberger war immer Hobbymaler. Ein Kunststudium war nie möglich. Hauptberuflich war er 33 Jahre lang in der Nettingsdorfer Papierfabrik als Schichtarbeiter tätig. Zuvor hat er als Maler und Anstreicher gearbeitet. Ein Arbeitsunfall in der Papierfabrik hat ihm den rechten Zeigefinger gekostet. „2.000 Kilogramm hat der Finger nicht ausgehalten – dann kann er eh weg, habe ich gesagt“, erzählt Limberger.
Ausgleich
Das Malen war immer ein Ausgleich für ihn. „Da bin ich auf ein Bild fixiert. Da kann ich abschalten“, sagt Limberger. Seine Leidenschaft sind Menschen, die er aus dem Gedächtnis zeichnet. Ansonsten malt er gern Landschaften und Architektur. „Auf meinen Reisen habe ich die Malsachen mit. Ich bin leidenschaftlicher Nichtschwimmer. Während meine Frau schwimmen geht, male ich“, erzählt der Künstler. Nächstes Jahr zum 75. Geburtstag will er bei einer Ausstellung nur Reisebilder zeigen.
Harald Limberger wurde von der Stadtgemeinde als Künstler stets gefördert. Der frühere Bürgermeister Walter Ehrnhard und er seien gute Freunde gewesen. Das Etikett des Ansfeldner Jubiläumsbiers wurde von Limberger gestaltet. Im Otelo leitet Limberger wöchentlich eine Hobbymalgruppe, wo er Tipps und Tricks gibt. Jungen Malern empfiehlt er, Werke großer Maler nachzumalen. Dabei lerne man enorm viel.
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