Wasserabschaltung aufgrund der Trockenheit kurzfristig durchgeführt
NEUHOFEN/PIBERBACH/KEMATEN. Mit Wasserknappheit hat man derzeit im Kremstal zu kämpfen. Nicht nur, dass es in den letzten Monaten viel zu wenig geregnet hat, stieg auch der Wasserverbrauch aufgrund der Ausgangsbeschränkungen stark an. Über Gemeinde- und Parteigrenzen hinweg sollen nun Schritte gesetzt werden, um eine Entspannung der Situation zu erreichen.
Verschärft wurde die Lage, als die Wassergenossenschaft Neuhofen kurzfristig und ohne seine Mitglieder direkt zu informieren, eine tägliche Wasserabschaltung für den Zeitraum von 23 bis 6 Uhr angekündigt hat, wie Markus Stadlbauer, Bürgermeister von Kematen, berichtet. „Es ist richtig, dass im Moment für die Wasserversorger aufgrund von Trockenheit, vermehrtem Verbrauch durch Anwesenheit der Leute im Home-Office, aber auch durch Reinigungsarbeiten, Poolbefüllungen und Gartenbewässerung, eine Ausnahmesituation besteht. Dennoch können wir es nicht einfach hinnehmen, dass die vertraglich abgesicherte Versorgung mit einem lebenswichtigen Gut einfach eingestellt wird“, so Stadlbauer. „Uns ist es wichtig, dass es nicht nur zu einer kurzfristigen Lösung kommt, sondern auch eine langfristige Absicherung gegeben ist.“
Poolbefüllungen anmelden
Der Wasserverbrauch für die Gartenarbeit und die Frühjahrsreinigung, habe zu einem dreimal so hohen Anstieg in einem bestimmten Zeitraum geführt, so Neuhofens Bürgermeister Engertsberger. Verschiedene Maßnahmen sollen helfen. Jedes Jahr gebe es beispielsweise den Aufruf, sich vor einer Poolfüllung anzumelden, damit die Abgabe kontrolliert erfolgen könne. Das würde aber bis auf wenige Ausnahmen ignoriert. „Seitens der Wassergenossenschaft wird der erhöhte Wasserverbrauch mit der Corona-Krise, unangemeldeten Poolbefüllungen und verstärkten Reinigungs- und Gartenarbeiten in Verbindung gebracht“, berichtet auch Franz Graf, Landtagsabgeordneter aus Kematen und bestätigt die mangelnde Meldemoral der Poolbesitzer. „Hier müsste es strengere Regelungen seitens der Wassergenossenschaft geben“, ist Graf überzeugt.
Zisternen für Regenwasser
Eine vermehrte Nutzung von Zisternen für Regenwasser in der Gartenarbeit wird von Bürgermeister Engertsberger gefordert. Zisternenspeicher hätten auch den Vorteil, dass es bei Schüttregenereignissen zu weniger Abschwemmungen und Vermurungen kommen könne.
Quellen erschließen
„Die Angebote unsererseits, neue Quellen auf Kematner oder Piberbacher Gebiet zu erschließen und diese ins Netz einzuspeisen, liegen bereits seit längerem vor und sind auch weiter aufrecht“, legt Bürgermeister Stadlbauer eine weitere Maßnahme vor. „Wir möchten hier noch einmal unser Angebot an die Wassergenossenschaft Neuhofen erneuern, dass wir zu jeder uns möglichen Hilfe bei diesem Problem bereit sind. So wie wir bisher beim Thema Virus zusammengehalten haben, ersuche ich alle Mitglieder der Wassergenossenschaft Neuhofen, auch hier zusammenzuhalten“, so Stadlbauer abschließend.
Wasserknappheit im Bezirk
Auch in anderen Gemeinden des Bezirkes ist die Wasserknappheit prekär. So forderten die Freiwilligen Feuerwehren in Wilhering die Bevölkerung mittels Lautsprecherdurchsage auf, das Befüllen von Swimmingpools derzeit zu unterlassen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden