
ANSFELDEN. Schwindendes Wissen um die Herkunft des Essens und steigende Lebensmittelpreise motivieren die Schüler der MS 1 Haid, nachhaltige Projekte mit Zukunftspotenzial umzusetzen. So ist auch die „Kartoffelpyramide“ im Rahmen der Ganztagesbetreuung entstanden. Projektinitiatorin ist Julia Anna Jungmair, Junglehrerin an der MS1 Haid, Bauerntochter aus Ansfelden und seit 2021 Fellow der Bildungsinitiative Teach For Austria in Oberösterreich.
Gemäß dem Motto „Mach es!“ ermöglicht der klassen- und fächerübergreifende Unterricht an der Mittelschule 1 in Haid im Rahmen der Ganztagesbetreuung die Umsetzung von vielfältigen und nachhaltigen Projekten. Mit der „Kartoffelpyramide“ wird auf Selbstversorgung im eigenen Schulgarten gesetzt. „Als Ansfeldner Bauerntochter und ausgebildete Agrarökonomin beobachte ich seit Jahren, dass der Kontakt zur Landwirtschaft zunehmend verloren geht. Heute erfahren Kinder über Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung meist nur noch aus den Medien. Wir müssen wieder mehr miteinander über Landwirtschaft und Lebensmittel ins Gespräch kommen“, erklärt Projektinitiatorin Julia Anna Jungmair, Junglehrerin an der MS1 Haid. Die Kartoffelpyramide ist in den Unterrichtsfächern Biologie, Werken und Kochen entstanden.
Lernen ganz nebenbei
„Der richtige Umgang mit Werkzeug bereitet auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Mit Beginn des nächsten Schuljahres können die ersten Früchte geerntet und in der Schulküche verarbeitet werden. Das sind ganzheitliche Konzepte, auf die wir in unserer Schule besonderen Wert legen“, betont Direktorin Renate Lechner. „Das gemeinsame Setzen, Pflegen, Ernten und Verkochen stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Witzig, dass das Lernen dabei ganz nebenbei passiert“, strahlt eine Schülerin. Auch regionale Organisationen unterstützen das Schulprojekt: so stellt etwa die ‚Sägerei Gruber‘ alias ‚Hochbeet Hans’ Holz zur Verfügung, ‚Nachbars Garten‘ lieferte die benötigten Kürbis-, Kartoffel- und Physalispflanzen. Auch Ansfeldens Bürgermeister Christian Partoll ist überzeugt von dem Projekt und unterstützt gemeinsam mit den engagierten Mitarbeitern des Bauhofs. Er hat sich bei einem Lokalaugenschein selbst ein Bild vom Fortschritt des Projekts gemacht und erklärt stolz: „20 Kinder und ein Ziel! So funktioniert Bildungsarbeit in unserem Ansfelden!“