Fünf Jahre Projekte und Bewusstseinsvermittlung im Bienenzentrum Oberösterreich
ST. MARIEN/LINZ/OÖ. Vor fünf Jahren wurde das Bienenzentrum Oberösterreich gegründet. Zu diesem Jubiläum wurde in der Bäckerei Reichl in St. Marien ein Blick auf die Projekte der vergangenen Jahre geworfen und und besonders Erfolgreiche hervorgehoben.
Im Jahr 2017 wurde das in Österreich einzigartige Bienenzentrum OÖ durch die Initiative des damaligen Agrar-Landesrats Max Hiegelsberger gegründet, um Akteure aus den Bereichen Bienen- und Landwirtschaft, Bildung, Natur- und Umweltschutz sowie der Wissenschaft miteinander zu vernetzen. Dafür wurde das Bienenzentrum auch an der Landwirtschaftskammer OÖ in Linz angesiedelt. Heute sind für die laufenden Projekte Leiterin Elisabeth Lanzer, Stefanie Payrleitner und Sarah Buchecker verantwortlich.
Lebensraum für Insekten schaffen
Der fünfte Geburtstag wurde mit Mitwirkenden und den Fachbeiräten in der Bäckerei Reichl in St. Marien gefeiert. Mit der Gemeinde verbindet das Bienenzentrum vor allem das Projekt „Blumenkorn“. Im Rahmen dessen wurden heimische Produkte unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette geschaffen und mit den Mitwirkenden Richtlinien dafür erstellt. Im Fokus steht die nachhaltige Partnerschaft zwischen Landwirtschaft, Mühle (Forstner Mühle), Bäckerei (Bäckerei Reichl) und Einzelhandel (Unimarkt). Wichtig sind dabei nachhaltige, klimaschonende und nachvollziehbare Prozesse während der gesamten Wertschöpfungskette ebenso wie regionale Produktion und kurze Transportwege zwischen Bauern, Mühle und Bäckerei.Für das Projekt wurden Blühstreifen an den Feldern angelegt, um vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum zu bieten. Diese sollen auf natürliche Weise die Schädlinge auf den Feldern bekämpfen, sodass keine Insektizide eingesetzt werden müssen. Die Blühstreifen können drei bis fünf Jahre bestehen bleiben, sodass sich dort immer mehr Insekten einen Lebensraum schaffen können. Dies wird beim Monitoring, also beim langfristigen Beobachten der Blühstreifen, sichtbar.
Akzeptanz und Wertschätzung
Das Projekt „Blumenkorn“ ist nur eines von vielen, die das Bienenzentrum Oberösterreich in den letzten fünf Jahren bereits in die Wege geleitet hat. Auch etwa das Projekt „Imker und Landwirte an einem Tisch“ trägt maßgeblich zum besseren Verhältnis und Verständnis von Bienen- und Landwirtschaft bei. „Das beiderseitige Interesse von Imkerinnen und Imkern sowie Landwirtinnen und Landwirten an der Arbeit des anderen führt immer öfter zu Projekten und Kooperationen, bei denen Synergien genutzt werden. Damit dienen Veranstaltungen wie ‚Imker und Landwirte an einem Tisch‘ nicht nur der gegenseitigen Akzeptanz und Wertschätzung, sie schaffen auch den Boden für eine fruchtbare Zusammenarbeit, beispielsweise von Intensivobstbau und Erwerbsimkerei“, begrüßt auch Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger diese Projekte.Vize-Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich Karl Grabmayr lobte besonders das Projekt „Blühstreifenaktion - mach mit“ bei der Jubiläumsfeier: „Jährlich erblühen viele Hektar Blühstreifen quer durch ganz Oberösterreich. Bei diesen und zahlreichen anderen Projekten - beispielsweise 'BioBienenApfel' und 'Blumenkorn' mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern - wird auf regional zertifiziertes Saatgut der Kärntner Saatbau zurückgegriffen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren finden nach wie vor an unterschiedlichen Standorten Monitorings betreffend Wildbienen, Insekten und Vegetation statt.“
Auch durch Veranstaltungen, Vorträge und Workshops in Schulen wird Wissen über die Bienen verbreitet. „Zahlreiche Anfragen aus verschiedenen Bereichen werden mittlerweile an das Bienenzentrum OÖ herangetragen und bestätigen die erfolgreiche Arbeit, die mit Petra Haslgrübler und Theresa Frühwirth vor fünf Jahren startete“, so Leiterin des Bienenzentrums Oberösterreich Elisabeth Lanzer, die auch für das kommende Jahr viele neue Ideen und Projekte verspricht.
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