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Suchhunde aus Traun im Erdbebengebiet im Einsatz

David Ramaseder, 15.02.2023 11:43

TRAUN/OÖ. Das Bundesheer schickt Suchhunde in türkisches Bebengebiet. Zwei von diesem Team an Freiwilligen sind Markus Gruber, Leiter der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Traun, mit seiner Hündin „Boom“ und Gerald Schmidberger mit seinem Hund „Action“.

Vor dem Abflug ins schwer gebeutelte Katastrophengebiet (Foto: FF Traun/Hierzberger)
  1 / 3   Vor dem Abflug ins schwer gebeutelte Katastrophengebiet (Foto: FF Traun/Hierzberger)

Um 11 Uhr am Dienstag, 7. Februar, erhielt die Hercules (C-130) Transportmaschine des Österreichischen Bundesheeres den Time-Slot, um Richtung Türkei abzuheben. In der Maschine befand sich das sogenannte Vorkommando des Katastrophenhilfeelements „Austrian Forces Disaster Relief Unit“ (AFDRU) des Bundesheeres in der Stärke von acht Mann. Dieses Vorkommando nahm mit der vor Ort von UN/EU eingesetzten Einsatzzentrale Verbindung auf und erfuhr das Einsatzgebiet für die nachkommenden Soldaten, die nachmittags in Wien abgeflogen waren.

Freiwillige Helfer aus Oberösterreich mit dabei

Aus Oberösterreich befinden sich unter den Freiwilligen ein Soldat der ABC-Abwehrkompanie des Panzerstabsbataillon 4 aus Hörsching, zwei Rettungshunde mit Hundeführern der Freiwilligen Feuerwehr Traun und ein weiterer oö. Soldat, der für die IT-Verbindungen zuständig ist. Das AFDRU-Katastrophenhilfeelement ist so strukturiert, dass drei Rette- und Bergegruppen an zwei getrennten Suchorten zum Einsatz kommen können. Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die AFDRU-Retter bei ihrem Einsatz.

Schnelle Hilfe wichtig

Den beiden Hundeführern der Freiwilligen Feuerwehr Traun blieb zur Vorbereitung bzw. der Verlegung zum Einsatz-/Gesundheitscheck bzw. der Einsatzvorbereitung in Klosterneuburg nur wenig Zeit. Ebenfalls bereits am 7. Februar flogen sie mit Austrian Airlines ins Krisengebiet, zusammen mit einer enormen Ladung an allem nötigen Material, um möglichst autark operieren zu können. Einsatzraum und Homebase ist aktuell der Raum Antakya/Hataj im Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. Die ersten Eindrücke des Teams waren erwartungsgemäß verheerend. Die Infrastruktur ist durch die vielen Schäden auf niedrigstem Niveau, die Wetterbedingungen widrigst. Auch die Versorgungs- und Logistiklage des Teams war entsprechend minimalistisch, geschlafen wird in Großraumzelten.

Erste Erfolgerlebnisse

War in den ersten Berichten aus den Trümmerfeldern leider nur von Totbergungen die Rede, ließen sich die Einsatzkräfte davon nicht beirren. Die Teams waren weiter in den ihnen zugeteilten Gebieten unterwegs. Und das mit Erfolg: Es gab mittlerweile mehrere Lebendbergungen. Auch wenn zahlreiche Nachbeben die Arbeiten erschweren. „Also wenn 4,4 sich so anfühlen, dann muss 7,8 – wie beim eigentlichen Beben – der Wahnsinn sein“, so Markus Gruber aus dem Katastrophengebiet.

„Boom“ verletzt

Leider hat sich „Boom“ bei der Suche Schnittverletzungen zugezogen und musste tierärztlich versorgt werden. Gerald kämpfte sich mit „Action“ aber weiterhin durch zahlreiche Schadstellen. Obwohl dem Team sowie Hunden die Erschöpfung mittlerweile ins Gesicht geschrieben ist, wird von der enormen Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit der Bevölkerung berichtet, die teilweise ums nackte Überleben kämpft.

Aktuell wurde bereits mit der Rückverlegung der Einsatzkräfte in die Heimat begonnen, die Rückkehr über den Flughafen Wien-Schwechat und Autotransport nach Traun wird für kommenden Donnerstag erwartet.


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