Vortrag zum Klimawandel zog Zuschauermassen ins Forum Neuhofen
NEUHOFEN. In einer Zeit, in der der Klimawandel zu einem der drängendsten globalen Probleme geworden ist, versammelten sich Interessierte im Forum Neuhofen, um einen Expertenvortrag von Marcus Wadsak zu hören. Unter dem Titel „Der Klimawandel – Fakten gegen Fake & Fiction“ gab der anerkannte Experte auf dem Gebiet der Klimatologie Einblicke in die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Marcus Wadsak ist vielen als Wetterexperte bekannt. Seit 2004 präsentiert er das Wetter im ORF und leitet seit 2012 die Wetterredaktion. Doch sein Engagement reicht weit über die täglichen Wetterberichte hinaus. Er hat sich immer wieder aktiv zum Thema Klimawandel geäußert und sogar ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht. Das Interesse an seinem Vortrag war enorm und das Forum war bis auf den letzten Platz besetzt. Sogar zusätzliche Stühle mussten bereitgestellt werden, um der großen Zuhörerschaft Platz zu bieten. Die Veranstaltung wurde von Direktor Martin Sutter von der Sparkasse Neuhofen und Bürgermeisterin Petra Baumgartner eröffnet. Die Idee für diesen informativen Abend war im Umweltausschuss entstanden, um „Klarheit in diese Angelegenheit zu bringen“.
Heißester September
Wadsak begann seinen Vortrag mit einem Rückblick auf das Jahr 2023 und den ungewöhnlich warmen Silvestertag. Er stellte die Frage in den Raum, ob wir uns an solche milden Winter gewöhnen müssen. Er zeigte auf, dass die Temperaturen in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen sind. Mit Ausnahme von April und Mai waren auch heuer alle Monate deutlich wärmer als im Durchschnitt der Klimanormalperiode von 1991 bis 2020. Der aktuelle September könnte der wärmste September in der Messgeschichte werden.
Der Klimatologe verdeutlichte, dass die Temperaturen seit den 1990er-Jahren stabil ansteigen, im Gegensatz zu den früheren Schwankungen. Er präsentierte beunruhigende Beispiele wie die erstmalige Erreichung von 40 Grad Celsius in London und die Tatsache, dass Städte nicht für solche extremen Temperaturen ausgelegt sind. Wadsak betonte, dass die von Menschen verursachten Aktivitäten wie Industrie, Verkehr und Massentierhaltung den für die Erwärmung verantwortlichen Treibhauseffekt verstärken. Die Konzentration von Treibhausgasen ist in den letzten Jahrzehnten drastisch angestiegen.
Wadsak schloss mit der Erkenntnis, dass die Natur nicht in der Lage sei, mit der aktuellen Geschwindigkeit des Wandels Schritt zu halten und appellierte an die Zuhörer, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Der Experte betonte, dass der Mensch zweifelsfrei für den Klimawandel verantwortlich ist und dass dies ein globales Problem ist – und 190 Staaten zugestimmt haben, den Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Ein Anstieg über diese Marke hätte katastrophale Folgen und bei einer Erwärmung um fünf Grad wäre ein Großteil der Erde unbewohnbar.
Maßnahmen notwendig
Der Vortrag verdeutlichte die Bedeutung von Veränderungen im Verkehrssektor, insbesondere den Umstieg vom Auto auf die Bahn, um Emissionen zu reduzieren. Positive Effekte wie Tempo 100 statt 130 auf Autobahnen wurden ebenfalls hervorgehoben. Wadsak sprach auch über die Erfolge der Energiewende, wie sie im Burgenland realisiert wurde, wo Wind- und Photovoltaikanlagen den Energiebedarf des Bundeslandes decken.
Er betonte, dass erneuerbare Energien wie Wind und Photovoltaik nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft sind. Abschließend mahnte der Experte, dass Österreich derzeit weit davon entfernt sei, seine Klimaziele bis 2040 zu erreichen, und dass wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die globale Erwärmung auf unter drei Grad zu begrenzen. Er sprach sich vehement dafür aus, den aktuellen Kurs zu ändern, um katastrophale Auswirkungen auf unseren Planeten zu verhindern.
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