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Ortsbauernschaft Wilhering für nachhaltige Forstarbeit ausgezeichnet

David Ramaseder, 24.01.2024 13:02

WILHERING/OÖ. Unter dem Motto „Mit dem Engagement der Landwirte zum klimafitten Wald“ hat die Landwirtschaftskammer Oberösterreich in diesem Jahr die Zertifikate „Klimafitte Waldgemeinde“ verliehen. Diese Auszeichnung ging an drei besonders engagierte Ortsbauernschaften, die im Rahmen einer Waldpflegekampagne über zwei Jahre hinweg herausragende Leistungen erbracht haben.

  1 / 3   Die Ortsbauernschaften leisten ihren wichtigen Anteil zum Erhalt und zur Förderung klimafitter Wälder. (Foto: Stefan Pröll)

Die Spitzenreiter dieser Wettbewerbsrunde sind die Ortsbauernschaften Grein, Ungenach und Wilhering. Grein, Bezirk Perg, konnte mit stolzen 43 Prozent Waldanteil punkten. Hier haben die Landwirte erfolgreich 18 Hektar Wald gepflegt, was ihnen den ersten Platz und ein Preisgeld von 1.000 Euro einbrachte. Den zweiten Platz sicherte sich die Ortsbauernschaft Ungenach, Bezirk Vöcklabruck, die rund elf Hektar Wald pflegte und mit 500 Euro belohnt wurde. Auf dem dritten Platz landete die Ortsbauernschaft Wilhering, die mit 17 Hektar gepflegter Fläche beeindruckte. Damit wurde gemessen nach Hektar sogar mehr Wald gepflegt, dennoch wurde Ungenach vorgereiht, weil dort prozentuell ein höherer Waldanteil gepflegt wurde.

Klimafitte Wälder sollen sowohl der Trockenheit oder Feuchtigkeit als auch den Schädlingen zukünftig standhalten. „Die Umwelteinflüsse setzen den Wäldern in den vergangenen Jahren immer mehr zu, daher geht es um nachhaltige Aufforstung“, so Stefan Pröll, Obmann der Ortsbauernschaft Wilhering. Um das begehrte Zertifikat „Klimafitte Waldgemeinde“ zu erhalten, mussten die teilnehmenden Ortsbauernschaften verschiedene Kriterien erfüllen.

Dazu gehörten die Information und Motivation der Bauern, die Durchführung einer Fachveranstaltung zum Thema Waldpflege in Zusammenarbeit mit einem Förster der Landwirtschaftskammer sowie die Pflege von mindestens 15 Prozent der Dickungen in den Gemeinden. In einem großen Forstbetrieb kümmert sich meist ein Förster um die Waldpflege. Es wird jedoch nicht jeder Wald von einem Förster betreut. In den Wäldern der bäuerlichen Grundbesitzer kümmern sich meist die Landwirte neben ihren Tätigkeiten auf dem Hof selbst um ihren Wald.

Wilhering aktiver Teilnehmer

Die Ortsbauernschaft Wilhering zeigt sich als aktiver Teilnehmer an dieser bedeutenden Kampagne. Wilhering hätte laut Kriterien insgesamt 24 Hektar Wald zu pflegen gehabt, um alle Maßnahmen zwischen der Kulturpflege und der Erstdurchforstung abzudecken. „Darunter waren jedoch auch viele Bachläufe und Flächen neben Feldern, wo keine Pflegemaßnahmen im klassischen Sinn notwendig sind“, so Obmann Stefan Pröll.

Die Gemeinde Wilhering hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, darunter Borkenkäfer, Eschentriebsterben und teilweise Hochwasser in der Au. Trotzdem engagieren sich die örtlichen Waldbesitzer – darunter auch das Stift Wilhering – intensiv für die Waldpflege, um klimafitte Wälder zu fördern. Dabei setzen sie auf die CO2-Speicherung und nutzen den Wald entlang der Bachläufe und Felder auch für die Hackschnitzelproduktion. Bei der wertvollen Arbeit stehen verschiedene Pflegemaßnahmen im Fokus, darunter Läuterung, Stammzahlreduktion, Mischwuchsregulierung, Formschnitt bei Laubholzaufforstung, Wertastung beim Laubholz sowie Protzenaushieb.

Verantwortung wahrnehmen

Die Beteiligung an diesem Wettbewerb zeigt, dass die Landwirte nicht nur ihre traditionellen Aufgaben auf dem Hof, sondern auch ihre Verantwortung für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ernst nehmen. Die Zertifikate sind nicht nur eine Anerkennung für die bereits erbrachten Leistungen, sondern auch ein Ansporn für weitere Gemeinden, sich aktiv am Erhalt und der Förderung klimafitter Wälder zu beteiligen.

„Für die Land- und Forstwirte endet die Waldpflege nicht mit dem Pflanzen einiger Bäume, das an einem Samstagvormittag medienwirksam inszeniert wurde. Die Flächen müssen in den ersten Jahren jährlich von Bewuchs freigeschnitten werden. Um eine zukunftsfähige Baumartenverteilung zu erreichen, müssen auch unerwünschte, oft schnell wachsende Baumarten beseitigt werden, Formschnitt durchgeführt werden usw.“, so Pröll.

Schlüssel zur Resilienz

Die Auszeichnung „Klimafitte Waldgemeinde“ unterstreicht die Bedeutung stetiger Waldpflege als Schlüssel in der Klimakrise. Bäume benötigen Platz, Licht und ausreichend Wasser, um gesund zu gedeihen. Die richtige Pflege, wie sie von den prämierten Ortsbauernschaften durchgeführt wird, gewährleistet nicht nur das Wohlbefinden der Bäume, sondern trägt auch zur CO2-Speicherung und damit zum Umweltschutz bei. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass klimafitte Wälder eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Auswirkungen von Trockenheit, Feuchtigkeit und Schädlingen standzuhalten.


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